
Immer wieder werden Radfahrer bei Abbiegeunfällen von Lastwagen tödlich verletzt. Nach einer erfolgreichen Testphase investiert Hamburg nun in Assistenzsysteme für städtische Fahrzeuge.
Bis Ende des Jahres sollen in Hamburg alle 2000 städtischen Lastwagen mit mehr als 3,5 Tonnen mit Abbiegeassistenten ausgerüstet werden. Das gaben Verkehrssenator Michael Westhagemann (parteilos) und Innensenator Andy Grote (SPD) bei einem gemeinsamen Pressetermin bekannt.
Seit vergangenem Frühjahr hatte die Stadt verschiedene Systeme getestet – unter anderem waren unterschiedliche Warnsignale wie etwa ein lautes Piepsen, ein optisches Signal oder das Wackeln des Fahrersitzes ausprobiert worden. Zudem kamen verschiedene Erkennungstechniken wie Ultraschall, Radar oder Videoaufzeichnung zum Einsatz.
“Aus unserer Testphase haben wir wichtige Erkenntnisse für die Nachrüstung gewonnen, sodass wir mit der Umrüstung noch im Januar beginnen können”, sagte Westhagemann. Dafür hat die Stadt Rahmenverträge mit verschiedenen Herstellern geschlossen und investiert nach eigenen Angaben fünf bis sechs Millionen Euro.
Auch private Unternehmen kündigten an, sich der Initiative anzuschließen. Bis Ende des Jahres könnten so laut Verkehrssenator insgesamt 8000 Lastwagen in Hamburg mit Abbiegeassistenten ausgerüstet sein.
Abbiegeassistenten sollen auch Mitarbeiter schützen
Christoph Kellermann, Speditionsleiter des Logistikunternehmens Dachser in Hamburg, sieht in den Systemen nicht nur einen Schutz für zunehmend mehr Rad- und E-Scooter-Fahrer*innen. Auch die eigenen Mitarbeiter*innen sollen so geschützt werden. Alle Beteiligten trügen einen enormen psychischen Schaden von einem Unfall davon.
In einem ersten Schritt rüstet die Stadt nun zunächst alle 7,5-Tonner aus, danach folgen Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr. Hamburg ist damit der EU weit voraus, in der eine verpflichtende Regelung erst 2024 eingeführt werden soll.
sju/dpa
Titelfoto: Bodo Marks/dpa
Sandra Jütte, Jahrgang 1985, hat schon beim Imperium gearbeitet. Aber keine Sorge: In diesem Fall ist das eine Schauspielagentur in Berlin. Für ihr Studium der Wirtschaftskommunikation zog sie von Niedersachsen in die Bundeshauptstadt, bevor sie für ein Reisemagazin die Straßen Kapstadts erkundete. Dem Lokaljournalismus blieb sie während ihres Volontariats bei der "Märkischen Oderzeitung" in Brandenburg treu. Die Themen waren dort sogar spannender: Sandra schrieb unter anderem über einen entführten Dackel, den Sexshop im 5000-Seelen-Dorf und dreifachen Mord. In ihrer Zukunft sieht sie sich im Online- oder Fernsehjournalismus, denn sie will mehr als nur Print. Schokolade zum Beispiel.
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