Telekommunikationskonzerne bauen das 5G-Netz aus. Für viele ist das ein Grund zur Freude. Einige Anhänger*innen von Verschwörungstheorien vermuten jedoch eine tödliche Gefahr hinter dem neuen Mobilfunkstandard.
Das deutsche Mobilfunknetz ist lückenhaft und langsam. Doch Hilfe naht: 5G kommt. Der neue Mobilfunkstandard ist so stabil und schnell, dass die Funkstrahlen SARS-CoV-2 übertragen können – meinen einige selbst ernannte Virolog*innen.
Manche Menschen vermuten, dass Coronaviren nicht nur krank machen sondern auch Funkwellen reiten können. Diese Erreger scheinen talentierte kleine Teufelskerle zu sein.
Von surfenden Viren bis zur Pandemie-Lüge
Seit Wochen grassieren auf Social Media Verschwörungstheorien, die einen Zusammenhang zwischen Corona und 5G herstellen. Einigen der Posts liegt die Surfer-These zugrunde. In anderen wird vermutet, 5G schwäche unser Immunsystem und befeuere damit die Pandemie. Eine noch aufregendere Theorie: 5G-Strahlen seien per se tödlich und die Krise lediglich eine Kampagne, um die steigende Zahl der Technologie-Toten zu vertuschen.
Funklöcher retten vor 5G – und Verschwörungstheorien
Die Lösung scheint klar: 5G muss weg. In England, Irland, Zypern und den Niederlanden häufen sich die Anschläge auf Funkmasten. Kriminelle zünden Masten an und schneiden dadurch Haushalte, Krankenhäuser und Landkreise vom Telekommunikationsnetz ab. Sie schrecken vor nichts zurück, unsere Held*innen im Kampf gegen das schnelle Internet … pardon: das Virus! Dass ein Großteil der beschädigten Antennen 3G- und 4G-Standard senden – geschenkt.
Der (Web-)Welt wäre zu wünschen, dass sich die 5G-Verschwörungtheoretiker*innen in bereits bestehende Funklöcher zurückziehen, statt neue zu schaffen. Das ergäbe eine Win-Win-Situation: Die 5G-Gegner*innen würden sich vor den Strahlen schützen und die sozialen Medien vor dem Schwachsinn, den sie von sich geben.
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