Erstmals seit fast 80 Jahren legen Schüler*innen an dem Joseph-Carlebach-Bildungshaus, besser bekannt als ehemalige Talmud-Tora-Schule, das Abitur ab. Die Schule wurde vor 13 Jahren wieder eröffnet.

Am Sonntagabend feierten die 15 Absolvent*innen des Joseph-Carlebach-Bildungshaus, ehemals Talmud-Tora-Schule, am Grindelhof ihren Abschluss. Die Abiturient*innen sind der erste Abschlussjahrgang nach der Zwangsschließung 1942. Erst 2007 öffnete die Schule wieder.

Die Abi-Prüfungen fanden aufgrund der Corona-Zeit in der Aula mit reichlich Sicherheitsabstand und geöffneten Fenstern statt, erzählt Stefanie Szczupak, Vorstandsmitglied der jüdischen Gemeinde, gegenüber dem NDR.

“Ein besonderes Jahr”

“Das Jahr 2020 ist für das Joseph-Carlebach-Bildungshaus ein besonderes Jahr. Wir sind stolz und glücklich, dass der erste Jahrgang nach der Zwangsschließung der Talmud-Tora-Schule 1942 sein Abitur abgelegt hat”, sagte Bildungshaus-Leiterin Franziska von Maltzahn laut Mitteilung im Vorfeld der Feier.

Auch Hamburgs zweite Bürgermeisterin, Katharina Fegebank (Die Grünen), gratuliert laut Mitteilung: “Es ist ein bedeutender Moment, nicht nur für Abiturient*innen, sondern auch für das jüdische Leben in Hamburg.”

Die jüdische Gemeinde in Hamburg hat rund 2500 Mitglieder. Dem Vorsitzenden Philipp Stricharz zufolge leben in der Hansestadt schätzungsweise zwischen 5000 und 10.000 Menschen mit jüdischem Glauben.

jos/dpa