Die Queer-Community: Ein bunter Ort voller Toleranz und Akzeptanz? Leider sieht die Realität nicht immer so aus. Bodyshaming und Hatespeech sind in der schwulen Szene alltäglich präsent. Warum verhalten sich gerade Personen dieser Community intolerant? FINK.HAMBURG ist dem nachgegangen.

Ein Beitrag von Lukas Barth, Manuel Kunst und Laura Wrobel

In vielen Städten finden jährlich die CSD-Paraden statt. Eine politische Veranstaltung, bei der für Toleranz und Akzeptanz protestiert. Aber wie tolerant ist die Community untereinander?

LGBTQIA steht für:  Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual, Queer, Intersexual und Asexual

Ob dick, dünn, feminin, maskulin, bi- oder asexuell: In der queeren Community sollten alle willkommen sein. Wer aber insbesondere in der schwulen Szene unterwegs ist, macht schnell die Erfahrung, dass sich nicht alle so tolerant verhalten, wie sie es von anderen fordern.

Tribes (deutsch: Stamm) sind Schlüsselwörter, die die verschiedenen Körpertypen von Männern beschreiben und ihnen helfen, die Art von Männern zu finden, mit denen sie sich optisch gerne umgeben.

In Dating-Portalen für homo- und bisexuelle Männer wie beispielsweise Grindr oder Planetromeo sollen Filter dabei helfen, potenzielle Datingpartner zu finden, die den eignen Vorlieben entsprechen. Die Rede ist nicht nur von Filtern über Körpergewicht, Größe oder Absicht, sondern auch von eigenen Kategorien – sogenannte Tribes – die den Körpertypen eines Mannes beschreiben. Bears, Otter oder Twinks sind ein paar dieser Bezeichnungen aus einer langen Tribes-Liste. Viele schwule Männer ordnen sich gewollt oder ungewollt in diese Kategorien ein.

Wenn die Community dein Feind ist

Männer, die dem Ideal innerhalb der Community nicht entsprechen, werden oft diskriminiert – online und im echten Leben. Aber wie kann es sein, dass für Toleranz auf der Straße demonstriert wird, während mangelnde Akzeptanz innerhalb der eigenen Gruppe besteht? Wir haben uns gefragt, welchen Einfluss eigene Dating-Erfahrungen, vorherrschende Körperideale und Kategorisierungen auf das Verhalten schwuler oder bisexueller Männer gegenüber Personen in der eigenen Community haben. Die FINK.HAMBURG-Redakteur:innen Lukas Barth und Laura Wrobel haben mit Betroffenen und Expert:innen über dieses Thema gesprochen. Was Alex Baur, Claus Caspari, Prof. Dr. Hanna Klimpe, Simon Schütz und Tommy Toalingling dazu sagen, seht ihr hier: