Ab Samstag müssen sich Hamburger:innen nicht mehr mit der Luca-App oder Formularen in Restaurants und Veranstaltungen einchecken. Das hat der Senat am Dienstag angekündigt.
Hamburg will künftig auf die Erhebung persönlicher Daten zur Kontaktnachverfolgung bei Corona-Infektionen verzichten. Durch die 2G-Plus-Regel, nach der nur Geboosterte oder Geimpfte und Genesene mit einem zusätzlichen negativen Test Zugang zu weiten Teilen des öffentlichen Lebens haben, gebe es bereits umfangreiche Zutrittskontrollen. Dadurch sei ein ausreichender Infektionsschutz gewährleistet, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag auf der Landespressekonferenz.
Eine entsprechende Anpassung der Corona-Eindämmungsverordnung werde in den kommenden Tagen vorgenommen, sodass ab Samstag die Pflicht zur Erhebung persönlicher Daten beispielsweise bei Veranstaltungen und in Restaurants entfalle – und damit auch die zur Nutzung der Luca-App.
Hamburg schafft Luca-App nicht komplett ab
In den vergangenen Wochen hatten mehrere Bundesländer angekündigt, die Lizenz mit den Betreibern der Luca-App nicht verlängern zu wollen. In Hamburg wird der Vertrag allerdings auf Standby geschaltet – für den Fall, dass die Stadt im Notfall doch noch mal die Kontaktnachverfolgung brauche, so Senatssprecher Marcel Schweitzer. Die Lizenz will die Stadt also nicht kündigen.
Luca-App in der Kritik
Die App stand schon früh wegen zahlreicher Sicherheitslücken und Bedenken bezüglich der Datensicherheit in der Kritik. Im Juni 2021 warnte Jan Girlich vom Chaos Computer Club im Gespräch mit FINK.HAMBURG vor der Nutzung der Luca-App und kritisierte unter anderem die zentrale Speicherung der Daten auf einem Server. Dadurch sei das System viel anfälliger für Angriffe, weil die „Belohnung“ für mögliche Angreifer:innen sehr groß wäre.
Zuletzt wurde bekannt, dass die Mainzer Polizei für Ermittlungen auf Daten der Luca-App zugegriffen hatte, obwohl die Daten laut Infektionsschutzgesetz nicht zu anderen Zwecken verwendet werden dürfen. Einzelne Politiker hatten danach öffentlich dazu aufgerufen, die Luca-App von den Smartphones zu löschen.
Darüber hinaus haben die Daten den Gesundheitsämtern kaum geholfen, Coronainfektionen aufzudecken. Wegen der explodierenden Inzidenzzahlen verzichten die Gesundheitsämter in Hamburg daher schon länger auf die Kontaktnachverfolgung.
Corona-Warn-App als Alternative
Eva Botzenhart, Sprecherin für Digitales und Datenschutz in der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, hält die Aufhebung der Erhebungspflicht von Kontaktdaten in Restaurants, Geschäften und bei Veranstaltungen für einen wichtigen Schritt.
Sie und die anderen Abgeordneten empfehlen nun die Nutzung der Corona-Warn-App. Diese warnt von alleine, wenn man einen Risikokontakt hatte – und sie funktioniert anonym und dezentral.
roh/dpa
Als ein Eichhörnchen sich tagelang in einem Hamburger Möbelhaus verschanzte, war Max Rohloff mehrmals live vor Ort, als Reporter für NDR 90,3. An das Mikrofon kam er durch ein FSJ bei Radio Rudi im Emder Krankenhaus. Geboren ist Max 1997 in Göttingen. Er studierte im sächsischen Mittweida Medienmanagement, was gut passte, gibt es dort doch ein eigenes Studio für den Studierendensender. Seine Bachelorarbeit schrieb er über die Swop-Technologie, die es möglich macht, in einer Radio-App Songs auszutauschen, wenn sie einem nicht gefallen. Nach dem Studium zog er nach Hamburg und ist hier als Reporter für die Morningshow von NDR 90,3 unterwegs. In seiner Freizeit tauscht Max Mikro gegen Sticks: Er spielte schon im Göttinger Symphonieorchester und in diversen Bands Schlagzeug. (Kürzel: roh)