Zwei Seeschwalben am Strand. Auf Neuwerk mehrere Vögel mit Geflügelpest infiziert.
Auf Neuwerk wurden tote Seeschwalben entdeckt. Foto: Pixabay

Auf der Elbinsel Neuwerk wurden mehrere tote Vögel entdeckt. Sie sind an der Vogelgrippe verendet. Damit der Erreger sich nicht verbreitet, müssen Insel-Besucher*innen sich nun an einige Regeln halten.

An der Westküste Schleswig-Holsteins wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche tote Seevögel gefunden, die mit einem Vogelgrippevirus infiziert waren. Auch auf der zu Hamburg gehörenden Elbinsel Neuwerk ist die Vogelgrippe bei Seeschwalben nachgewiesen worden.

Um zu verhindern, dass sich der Erreger weiter verbreitet, gelten nun verschiedene verpflichtende Maßnahmen auf Neuwerk:

  • Hunde müssen auf der ganzen Insel an der Leine geführt werden.
  • Hausgeflügel darf nur noch in geschlossenen Ställen oder unter Schutzvorrichtungen gehalten werden. Betriebliche Geflügelhaltungen müssen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen einhalten. Geflügel darf weder auf die noch von der Insel gebracht werden.
  • Ab diesem Donnerstag müssen alle, die die Insel verlassen, Schuhe und möglicherweise kontaminierte Gegenstände desinfizieren. Hundehalter*innen müssen unmittelbar vor dem Verlassen der Insel ihre Hunde abduschen. Entsprechende Desinfektionswannen sowie Waschmöglichkeiten werden bereitgestellt.

Geflügelpest: Gefahr für den Menschen?

Die Vogelgrippe ist eine Viruserkrankung bei Vögeln, umgangssprachlich auch als Geflügelpest bezeichnet. Es sind mehrere Virenstämme bekannt, die unterschiedlich gefährlich sein können. Laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) handelt es sich auf Neuwerk um H5N1, der als hochansteckend gilt. Weltweit sind einzelne Fälle von Infektionen beim Menschen mit diesem Virus-Stamm bereits aufgetreten. In Deutschland sind laut Robert Koch-Institut jedoch bislang keine Menschen an der Geflügelpest erkrankt. Ebenso gibt es derzeit keine Hinweise, dass Menschen das Virus untereinander weitergeben können.

Geflügelpest-Ausbrüche kommen immer wieder vor: Zugvögel können das Virus auf ihrer Reise einschleppen. Ungewöhnlich ist der Ausbruch während der Sommermonate. Besonders betroffen sind derzeit Küstenvögel.

Durch den Kontakt zu infizierten Vögeln oder ihrem Kot kann sich das Virus unter Haus- und Nutzvögeln ausbreiten. Auch Hunde oder Katzen können das Virus weiterverbreiten, weshalb direkter Kontakt mit toten oder kranken Vögeln vermieden werden sollte.

Toter Vogel im Garten: Das ist zu tun

Tote Vögel im Garten kann man in der Restmülltonne entsorgen, man sollte sie jedoch nicht mit bloßen Händen anfassen. Auf einem Spaziergang besser liegen lassen. Wer sich unsicher ist oder viele tote Vögel auf einmal findet, kann sich bei den Fachämtern für Verbraucherschutz, Gewerbe und Umwelt melden. In Hamburg sind bislang keine Fälle von Geflügelpest bekannt.

lin/dpa