Vom 21. bis 23. Juni finden an der HAW die Hochschulwahlen statt. Doch wer wählt überhaupt und was kann man wählen? FINK.HAMBURG gibt euch einen Überblick über die wichtigsten Infos.
Die Hochschule funktioniert über akademische Selbstverwaltung. Das heißt, dass wichtige Entscheidungen zur Lehre, zum Personal, zum Studium oder zur Forschung in Gremien getroffen werden, in denen Studierende, akademisches Personal und Professor*innen vertreten sind. Diese Personen werden gewählt – jetzt bald wieder. Ihr könnt also mitentscheiden, wer sich für eure Interessen an der HAW Hamburg einsetzt.
Bei den kommenden Gremienwahlen können Studierende und Beschäftigte ihre Stimme abgeben. Während vergangenes Jahr wegen Corona per Brief gewählt wurde, gibt es dieses Mal wieder Urnenwahlen vor Ort an den Campusstandorten. Was genau im Juni gewählt wird, erfahrt ihr hier:
Welche Gremien könnt ihr wählen?
Für den Hochschulsenat werden alle Statusgruppen gewählt. Der Senat besteht aus Studierenden, Professor*innen, akademischen Mitarbeiter*innen, technischem Personal und Verwaltungspersonal.
Ebenfalls neu gewählt werden die Fakultäts- und Departmentsräte, hier aber nur die studentischen Vertreter*innen. Warum das? Studierende haben eine einjährige Amtszeit, Beschäftigte sind für zwei Jahre gewählt. Hier könnt ihr die Kandidierenden für die verschiedenen Gremien einsehen.
Stimme aus dem Hochschulsenat
Die Hochschulgremien haben vielfältige Aufgaben: Hier wird etwa der Haushalt der Hochschule beschlossen, Studiengänge werden geformt und Professor*innen berichten über ihre Forschungssemester.
Lutz Lorenz ist Mitglied des Hochschulsenats und kandidiert auch für die kommende Amtszeit. Er hat FINK.HAMBURG erzählt, was seine Aufgaben im Hochschulsenat sind.
FINK.HAMBURG: Moin Lutz! Wie bist du zur Hochschulpolitik gekommen?
Lutz Lorenz: Ich studiere Soziale Arbeit und bin über den Fachschaftsrat zur Hochschulpolitik gekommen. Ursprünglich habe ich mich dort eingebracht, weil ich Leute kennenlernen wollte. Die Arbeit dort hat mich aber so nachhaltig geprägt, dass ich jetzt schon einige Jahre dabei bin. Es geht sogar das Gerücht um, ich sei dienstältestes Mitglied im Hochschulsenat. Mich interessieren vor allem soziale Themen und Persönlichkeitsentwicklung.
FINK.HAMBURG: Was sind eure Aufgaben im Hochschulsenat?
Lutz Lorenz: Generell ist der Hochschulsenat für hochschulweite Themen zuständig. Wichtig ist, dass wir studentische Perspektiven einbringen – etwa zu sozialen Lagen von Studierenden, wie prekäre Wohnsituationen, die zum Beispiel in der Corona-Zeit für Onlineseminare oft ein Problem waren. Es wurde viel über Prüfungsformate und -leistungen diskutiert. Stattdessen hätten wir als Studierende aus der Sozialen Arbeit gemeinsam mit den Gesundheitswissenschaften zum Beispiel Gesundheitsaufklärung in Stadtteilen mit niedrigen Impfquoten machen können.
FINK.HAMBURG: Warum ist es wichtig, dass Studierende zu den Hochschulwahlen gehen?
Lutz Lorenz: Wir haben leider schon lange eine geringe Wahlbeteiligung, deshalb hat die einzelne Stimme ein großes Gewicht. Noch wichtiger als die Wahlen finde ich aber, dass sich Studierende an der Gestaltung der Hochschule beteiligen. Das beginnt schon mit Beiträgen in Seminaren und Gesprächen mit Mitstudierenden über Unzufriedenheit oder Verbesserungsideen. An den Sitzungen der Gremien können Studierende auch teilnehmen, sie sind ja öffentlich – der Hochschulsenat sogar per Übertragung in Teams. Dafür, dass alle Hochschulmitglieder eingeladen werden, habe ich mich eingesetzt.
FINK.HAMBURG: Welchen Einfluss hat der Hochschulsenat auf die Studierenden der HAW Hamburg?
Lutz Lorenz: Derzeit ist zum Beispiel eine Rahmenprüfungsordnung im Gespräch. Wenn der Hochschulsenat sich darauf einigt, gelten die Regelungen für fast alle Studiengänge hochschulweit. Dort könnte neben Prüfungsformaten etwa auch festgehalten werden, dass bestimmte Teile des Studiums als Projekte durchgeführt werden oder dass es mehr interdisziplinäre Anteile im Studium gibt. Sonst liegt diese Kompetenz bei den Fakultäten und Departments. Der Hochschulsenat kann theoretisch auch die Einführung neuer Studiengänge ablehnen. Das kommt aber nur selten vor.
Nächste Sitzung des Hochschulsenats
Die Urnen stehen vom 21. bis 23. Juni an den Hochschulstandorten bereit.