Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan. Dienstag wurden die neuen Klimaziele vorgestellt.
Jens Kerstan stellte am Dienstag das neue Eckpunktepapier Klimaplan vor. Archivfoto. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Der Hamburger Senat hat neue Klimaschutzziele beschlossen: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen um rund 70 Prozent im Vergleich zum Jahre 1990 reduziert werden. Bis 2045 will die Stadt klimaneutral sein.

Durch verschiedene Maßnahmen sollen CO2-Emissionen in Hamburg bis 2030 um 70 Prozent gegenüber dem Jahre 1990 sinken. Bis 2045 strebt die Stadt eine Emissionsminderung von mindestens 98 Prozent an und will damit CO2-neutral werden.

Der Hamburger Senat hat am heutigen Dienstag das Eckpunktepapier zur zweiten Fortschreibung des Klimaplans vorgestellt und neue Klimaschutzziele für Hamburg beschlossen. Diese basieren auf Szenarien, die das Hamburg Institut in Zusammenarbeit mit dem Analyseunternehmen Prognos und dem Öko-Institut entwickelt hat.

Auch im Doppelhaushalt 2023/2024 werde dem Thema Klimaschutz mehr Bedeutung beigemessen. Derzeit sind rund zwei Milliarden Euro für Klimaschutz und klimagerechte Mobilität vorgesehen. Das ist etwa doppelt so viel wie im vergangenen Haushalt.

Welche Maßnahmen sind geplant?

Für die vier Sektoren Industrie, Gewerbe-Dienstleistung-Handel (GHD), Private Haushalte und Verkehr ermittelte der Senat zusammen mit Gutachter*innen etwa 40 Maßnahmenbereiche und deren CO2-Einsparungspotenzial.

Zudem enthält der Klimaplan auch sektorübergreifende Maßnahmen. In den Fokus rücken die Themen Klimakommunikation und Kilmabeteiligung sowie Bildung. Außerdem verstehe sich die Stadt als Vorbild: Das Ziel einer CO2-neutralen Verwaltung bis 2030 soll weiterverfolgt und der Klimaschutz in den öffentlichen Unternehmen gestärkt werden. Außerdem wolle der Senat in Zusammenarbeit mit den Bezirken auf eine klimagerechte Stadtentwicklung achten.

Beispiele für Maßnahmen im Eckpunktepapier sind beispielsweise die energetische Sanierung der Gebäudehüllen, betriebliche Abwärmenutzung, Umstellung der Wärmeersorgung auf Wärmepumpen oder Elektrifizierung der Fahrzeugflotten.

Private Haushalte und GHD sollen jeweils rund 1,7 Millionen Tonnen einsparen. Die Industrie 2,2 Millionen Tonnen und der Verkehr etwa 820.000 Tonnen. Das Ausgangsjahr dafür ist 2020. Rund 600.000 Tonnen CO2-Einsparungen sind keinem Sektor direkt zugeordnet, sondern sollen als Gemeinschaftsleistung erbracht werden, wie beispielsweise durch den Ausbau von Fernwärme.

„Grundlegend ist dabei, dass wir alle – Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Bürger*innen – gemeinsam mit aller Kraft am gleichen Strang ziehen”, sagt Umweltsenator Jens Kerstan bei der Vorstellung der neuen Ziele.

Klimaschutzziele: Sieben Millionen Tonnen reduzieren bis 2030

Im Referenzjahr 1990 betrug der CO2-Ausstoß in Hamburg rund 21 Millionen Tonnen. Bereits 2020 sind die Emissionen um etwa 36 Prozent auf 13,5 Millionen Tonnen gesunken. Das bedeutet bis 2030 eine weitere Minderung um etwa sieben Millionen Tonnen, um das gesetzte Ziel von 6,1 Millionen Tonnen zu erreichen.

„Da die Klimakrise deutlich schneller voranschreitet und härter ausfällt als zunächst prognostiziert, wollen wir den CO2-Ausstoß bis 2030 um 70 Prozent gegenüber 1990 reduzieren und sind damit noch etwas ehrgeiziger als der Bund”, so Kerstan über die Ziele Hamburgs.

lin