Zwei Jugendliche sizten auf einer Mauer und haben ihr Smartphone in der Hand. Symboldbild für offene Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg
Eine Studie zeigt: Offene Kinder- und Jugendarbeit ist wichtig. Foto: Pexels/Piyaby.

Kinder und Jugendliche brauchen offene Freizeitangebote. Das belegt eine neue Studie des Departments Soziale Arbeit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Die Ergebnisse der Studie wurden am heutigen Mittwoch vorgestellt. 

Laut einer Studie der HAW Hamburg sind offene Betreuungsangebote wichtig für Kinder und Jugendliche. Die Angebote sind Rückzugsorte und Schutzräume, in denen Fachkräfte für eine positive Atmosphäre sorgen. Eine weitere Erkenntnis: Die Einrichtungen fungieren auch Treffpunkte für Freunde. Sie sind vielfältig und vor allem kostenlos. Insbesondere durch die Corona-Pandemie haben diese Einrichtungen an Bedeutung gewonnen, so die Studie. Im Rahmen einer Fachtagung wurden die Studie sowie die Gesamtergebnisse des Forschungsprojektes am heutigen Mittwoch vorgestellt.

Für die Leiterin des Forschungsprojekts Prof. Dr. Gunda Voigts sind die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit unersetzlich: “Sie sind Orte, an denen die jungen Menschen selbst gestalten können und Unterstützung in Alltagsfragen und Krisenzeiten erhalten“. Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts ergänzt: „Mitarbeitende in den Einrichtungen sind wichtige Vertrauenspersonen und verlässliche Ansprechpartner*innen in schulischen, familiären oder psychischen Krisen. Die Jugendlichen fühlen sich bei ihnen gut beraten.“

Offene Kinder- und Jugendarbeit

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit begleitet und fördert Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden und integriert sie in gesellschaftliche Prozesse. Offene Kinder- und Jugendarbeit kommt ohne Mitgliedschaft oder andere Vorbedingungen aus und kann so von allen Kindern und Jugendlichen in der Freizeit genutzt werden. Zu den Einrichtungen zählen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen wie Abenteuerspielplätze, Generationenhäuser oder auch Informationszentren.

Offene Kinder- und Jugendarbeit während der Pandemie genutzt

Insbesondere während der Pandemie suchten viele Jugendliche dort Hilfe für die Bewältigung ihrer Schulaufgaben. Sie nahmen gemeinsam am Homeschooling teil und Jugendliche halfen sich gegenseitig beim Lernen. Auch beim Übergang von der Schule in den Beruf nehmen die Einrichtungen für die jungen Menschen eine wichtige Rolle ein. „Dank eines Mitarbeiters dort habe ich meinen ersten Schulabschluss“, so ein junger Erwachsener, der die Einrichtungen regelmäßig besucht.

Studie der HAW Hamburg

Für die Studie führte das Department Soziale Arbeit der HAW Hamburg eine qualitative Befragung durch. Sie befragten knapp 90 Jugendliche zwischen 13 und 25 Jahren zur Bedeutung von Einrichtungen Offener Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg. Die Studie ist Teil des zweieinhalbjährigen Forschungstransferprojekts „Kinder- und Jugendarbeit in Corona-Zeiten“.

Die Studie liefert 15 Handlungsempfehlungen für die zukünftige Ausrichtung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg. Förderer der Studie sind die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB), Alfred Toepfer Stiftung, Claussen-Simon-Stiftung, Hans-Weisser-Stiftung, Joachim Herz Stiftung, Körber-Stiftung, ZEIT-Stiftung, NORDMETALL-Stiftung und der H.D. Bartels-Stiftung.

juk