Neue S-Bahnlinie S6: Hamburgs Pläne für den Süden

Hamburger Nahverkehr

S-Bahn fährt durch Hamburg.
Der Hamburger Süden soll künftig besser an das S-Bahn-Netz angeschlossen werden. Foto: Jannik/unsplash

Der Hamburger Senat investiert hunderte Millionen Euro um den Süden der Stadt besser an den öffentlichen Nahverkehr anzuschließen. Das S-Bahn-Netz soll modernisieren und umstrukturieren werden. Dabei entsteht die neue S-Bahnlinie S6. 

Der Hamburger Süden wird künftig besser an das Hamburger S-Bahn-Netz angeschlossen. Mit Investitionen in Höhe von 425 Millionen Euro will die Stadt die S-Bahn modernisieren. Die Fahrgastkapazität im südlichen Hamburger S-Bahn-Netz soll so um bis zu 40 Prozent steigen. Es entstehen keine neuen Bahnstrecken, stattdessen werden die bestehenden Strecken modernisiert und umstrukturiert. Neue Stellwerke, Weichen und zusätzliche Stromversorgung sind geplant. Außerdem werden Harburg und Neugraben durch die neue S-Bahnlinie S6 besser angebunden.

Erste Maßnahmen beginnen Anfang 2024. Ende 2029 soll der Prozess abgeschlossen sein und die S6 auf der Strecke Elbgaustraße – Harburg – Neugraben rollen. „Durch die Modernisierung stabilisieren wir das gesamte S-Bahn-System und machen es flexibler. Dadurch wird der S-Bahn-Verkehr zuverlässiger und resilienter”, so Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer der Hamburger S-Bahn.

Opposition kritisiert Zeitplan und Finanzierung

Die Opposition in der Hamburger Bürgerschaft steht den Plänen skeptisch gegenüber. Die Oppositionsparteien begrüßen, dass der rot-grüne Senat die Dringlichkeit der Anbindung des Hamburger Südens erkennt. Allerdings kritisieren sie die Zeitplanung. „Viel zu lange müssen die Menschen hier unter dem mangelhaften Ausbau des ÖPNV leiden”, so CDU Verkehrsexperte Richard Seelmaecker. Auch die Frage der Finanzierung sei noch offen. Bisher ist klar, dass Hamburg rund 92 Millionen Euro bis 2026 bereitstellt. Die Stadt hofft auf bis zu 75 Prozent Beteiligung durch den Bund. Der Antrag steht aktuell noch aus. „Hier regiert das System ‘Hoffnung'”, sagt Seelmaecker.

Heike Sundermann, verkehrspolitische Sprecherin der Linken, ist über die lange Zeitplanung enttäuscht. „Für die Bahnnutzer*innen aus Hamburgs Süden, die solange weiter mit überfüllten Zügen und Ausfällen leben müssen, ist das ein echter Schlag ins Gesicht”. AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann spricht von einem „Geduldsspiel”. Seiner Meinung nach handelt der Senat zu spät und erfüllt die eigenen Ansprüche nicht.

Die Verbesserung der S-Bahn im Detail

  • S-Bahnlinie S6: Hamburg bekommt eine neue S-Bahnlinie. Die Streckenführung der S6 reicht von der Elbgaustraße über Harburg bis nach Neugraben. Damit soll vor allem Fahrgästen nach Harburg und Neugraben eine bessere Anbindung ermöglicht werden. Die Inbetriebnahme der neuen Linie ist für Ende 2029 geplant.
  • Verbindung Hauptbahnhof – Harburg/Neugraben: Der meistgenutzte S-Bahn-Korridor zwischen dem Hauptbahnhof und Hamburg-Harburg erhält mehr Kapazität. Statt 15.000 Fahrgästen können dann 21.000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung die Strecke nutzen, teilt die S-Bahn Hamburg mit. Dafür setzt man mehr Langzüge ein und erhöht die Taktung.
  • Verbindung Hauptbahnhof – Bergedorf: Die S2 und S21 werden zusammengelegt zur S2. Zwischen Hauptbahnhof und Bergedorf sollen ganztags und angebotsorientiert Fahrten im fünf Minuten Takt ermöglicht werden. Eine davon mit einem Langzug. So sollen statt 12.000 Fahrgästen zukünftig 15.000 Fahrgäste pro Stunde und Fahrtrichtung die Strecke befahren können.

jon/dpa

Als Multitalent schaut Jonas Dorn, Jahrgang 1998, YouTube-Videos und hört dabei Podcasts, spielt vier Instrumente und hat bei der Grimme-Preis nominierten Dokureihe “LeFloid VS The World” mitgewirkt. Nach seinem Bachelor in Medienmanagement im sächsischen Mittweida produzierte er für ZDF “WISO” eine Doku über die wirtschaftliche Bedeutung von Gaming in Deutschland. Auch für die Magazinsendung “Galileo” drehte der gebürtige Berliner Beiträge und lernte so, dass drei Portionen Pommes den täglichen Vitamin-C-Bedarf decken. Was Jonas immer noch nicht kann: Schnürsenkel binden. Deshalb trägt er ausschließlich Schuhe ohne. (Kürzel: jon)