Viele Dinge, die Donald Trump seit seinem Amtsantritt angezettelt hat, haben nur für eine begrenzte Anzahl Menschen unmittelbare Folgen. Aber seine Klimapolitik geht alle etwas an.
Seit der Wahl des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika kommen beinahe täglich Schockwellen aus dem Weißen Haus: rückgehendes NATO-Engagement und die darauffolgende Kehrtwende, Zweifel am Freihandel, Einreiseverbote und die Reform von Obamacare. Die umweltpolitischen Ansichten Donald Trumps finden dabei im Verhältnis weniger Beachtung – dabei gehen die alle an. FINK.HAMBURG hat fünf Fakten zu Trumps Klimapolitik zusammengetragen.
- Donald Trump leugnet den Klimawandel
Obwohl sich zwischen 90 und 100 Prozent der Klimaforscher einig sind, dass der Klimawandel auf menschliche Aktivität zurückzuführen ist, glaubt Donald Trump nicht daran. Die globale Erderwärmung durch erhöhten CO2-Ausstoß sei nur ein “Hoax”, so sein Tweet aus dem Jahr 2014. Außerdem besetzte er wichtige Regierungsposten mit Kandidaten, die den menschengemachten Klimawandel leugnen. So wurde der ehemalige Generalstaatsanwalt mit starker Nähe zu Lobbygruppen von Erdölunternehmen, Scott Pruitt, zum Chef der US-Umweltbehörde (EPA) ernannt, der ehemalige Gouverneur von Texas, Rick Perry, ist nun Energieminister und Rex Tillerson, der kurz zuvor noch Präsident und Geschäftsführer des Öl-Riesens Exxon Mobil war, Außenminister.
- Sein Klima-Dekret bedeutet das Aus für Obamas “Climate Action Plan”
2013 hat der damalige Präsident Barack Obama seinen “Climate Action Plan” vorgelegt. Der zielte darauf ab, die Verschmutzung durch CO2 zu verringern, eine Infrastruktur für mögliche Folgen des Klimawandels aufzubauen und die Vereinigten Staaten von Amerika zum Vorreiter auf dem Gebiet des Klimaschutzes zu machen – obwohl sie nach China die größten C02-Produzenten weltweit sind. All das sollte durch strengere Regulierungen für Kraftwerke erreicht werden und ist mit Trumps Dekret hinfällig.
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- Das Klima-Abkommen von Paris (COP21) könnte annulliert werden
2015 fanden sich 200 Staaten in Paris zusammen und beschlossen, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Während seiner Kampagne hat Donald Trump davon gesprochen, dass er das Abkommen rückgängig machen, oder zumindest neu aushandeln wollen würde. Aber der Ausstieg könnte schwierig werden, obwohl das Gesetz nicht vom Senat ratifiziert wurde: Die Unterzeichnung des Abkommens durch Obama hat zur Folge, dass der Aufhebungsprozess vier Jahre dauert, wenn die USA nicht aus der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen austreten. In diesem Fall würde der Austritt nur ein Jahr dauern.
- Die Megapipelines Keystone XL und Dakota Access verlangsamen die technologische Entwicklung für die Produktion von erneuerbaren Energien
Anstatt auf neue Arbeitsstellen im Bereich der erneuerbaren Energien zu setzen, will Trump wieder verstärkt in fossile Brennstoffe investieren. Das gilt nicht nur für den Ausbau der Braunkohleförderung, sondern auch für die 1897 Kilometer lange Pipeline Keystone XL und die Erdölpipeline Dakota Access, welche sich durch das Indianerreservat Standing Rock ziehen soll. Täglich sollen 830.000 Barrel Öl (umgerechnet 130 Millionen Liter) durch das 90 Zentimeter dicke Rohr fließen. Das Öl stammt aus dem Abbau von Teersand, der große Umweltschäden verursacht.
- Donald Trump glaubt, dass Fracking Amerikas Zukunft ist
Letztes Frühjahr wurde nachgewiesen, dass das Trinkwasser in der Kleinstadt Pavillion im US-Bundesstaat Wyoming durch Fracking kontaminiert wurde. Beim Fracking werden Gesteinsschichten mit Wasserdruck und Chemikalien aufgebrochen, um Erdgas zu fördern. Dabei besteht eine große Gefahr für Grundwasservorkommen. Donald Trump leugnet dies jedoch, wobei er sich auf die umstrittene Wissenschaftlerin Elizabeth Whelan bezieht.