Wie auch in anderen Großstädten steigen in Hamburg die Kosten für Wohnraum. Mit einer Ordnung will die Stadt Mieter vor Preistreibern schützen. Diese gilt nun auch für Altona-Nord.

Am Mittwoch tritt die Soziale Erhaltungsordnung für Mieter in Altona-Nord in Kraft. Das Bezirksamt prüft demnach jeden Abriss, Verkauf oder Umbau von Wohnimmobilien, der den Wohnwert steigert. Zudem muss auch die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen genehmigt werden. Mit der Ordnung will die Stadt auf steigende Mietpreise reagieren.

In Altona-Nord leben rund 24.000 Menschen. Die Wohngebiete dort seien sehr gefragt und stünden deshalb unter einem starken Aufwertungs- und Verdrängungsdruck, sagt Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD). Die Verordnung schütze die Mieter soweit wie möglich “vor Verdrängung infolge umfassender Modernisierungen und Wohnungsumwandlungen”.

Dass die Verordnungen wirken, zeige die stark gesunkene Zahl der Umwandlungsanträge in den bereits geschützten Gebieten in der Sternschanze und in St. Georg habe es seit 2017 gar keine Anträge mehr gegeben. Bei Verkäufen bleibe der Stadt zudem noch die Ausübung eines Voraufrechts als “Ultima Ratio”, sollte der neue Investor sich nicht an die im Rahmen der Erhaltungsverordnung geltenden Regeln halten wollen, sagte Stapelfeldt.

Als nächstes steht Eilbek auf dem Plan

In Altona-Nord sind 54 Prozent der Wohnungen Altbauten und 91 Prozent der Haushalte Mietwohnungen, sagt Altonas Bezirksamtsleiterin Liane Melzer (SPD). Daher sei das Umwandlungspotenzial hier besonders hoch. Bei mehr als der Hälfte aller Wohnungen lägen die Mieten bereits über dem Mietenspiegel. Der Quadratmeterpreis bei Neuvermietungen sei mittlerweile auf 16,50 Euro gestiegen.

In zwölf Hamburger Stadtteilen gilt nun die Soziale Erhaltungsverordnung. Laut Senatorin Stapelfeldt sind davon 212.000 Hamburger*innen betroffen. Zudem laufe bereits ein Verfahren, auch den Stadtteil Eilbek im Osten Hamburgs noch in diesem Jahr mit einer solchen Verordnung auszustatten.

dub/dpa

Titelbild: Marcus Brandt/dpa