Beim vierten Flimmerfest im Produktionslabor der HAW zeigten junge Filmemacher ihre Werke. FINK.HAMBURG traf den aus Kolumbien stammenden David Gómez Alzate, der für “La Casa” in das Land seiner Geburt zurückkehrte.
Zum Auftakt des Filmfestivals durfte die Popcornmaschine nicht fehlen. Vom 16. bis zum 19. Mai wurden beim “Flimmerfest” an der HAW, auf dem Kunst- und Mediencampus an der Finkenau, studentische Filme gezeigt – teils dokumentarisch, teils experimentell. Mehr Informationen zu den Hintergründen des Flimmerfestes finden Sie hier.
Einer der jungen Filmemacher, die dort ihre Arbeiten zeigten, ist David Gómez Alzate, geboren in Kolumbien. Für seinen Film “La Casa” kehrt er zurück in das Dorf, in dem einst seine Großmutter lebte. Hier erklärt er, worum es in dem Film geht, und was ihn auf die Idee dazu brachte.
David Gómez Alzate ist 27. Er wurde in Kolumbien geboren. Dort war er schon während seiner Jugend Teil eines Filmclubs. Seit vier Jahren lebt er in Hamburg und studiert an der Hochschule für Bildende Künste Film.
Sein Kurzfilm trägt den Titel “La Casa”.
Motivation
“Nachdem ich länger in Deutschland war, wollte ich wieder etwas in Kolumbien drehen. Der Ausgangspunkt des Filmes war also, dass ich zu meinen Wurzeln zurückkehren wollte. Deswegen bin ich in das kolumbianische Dorf gefahren, in dem meine Großmutter gelebt hat. Mittlerweile habe ich dort keine Familie mehr, aber ich wollte zurück zu dem Ort, an dem alles angefangen hat.”
Inspiration
“Der thailändische Filmemacher Apichatpong Weerasethakul hat 2009 einen Film mit dem Titel ‘A Letter to Uncle Boonmee’ gedreht. Darin schickt er einen Brief an ein verstorbenes Familienmitglied, und diese Beziehung habe ich in der Literatur des mexikanischen Schriftstellers Juan Rulfo gefunden. Der Film ist eine moderne Adaption seiner Briefe und wurde stark von literarischen Impulsen angetrieben.”
Realisation
“Ich wusste, dass ich ein Haus zum Drehen brauchen würde. Wir sind mit dem fünfköpfigen Team zwei Tage durch die Berge gewandert und haben diese Hütte gefunden, die sehr viel hergegeben hat. Im Laufe der fünftägigen Dreharbeiten hat sich ein sehr schönes Zusammenleben mit den Bewohnern entwickelt. Die drei Kinder der Familie haben auf ihre Art und Weise mitgeholfen. Den Text habe ich selbst geschrieben und dann von einer Freundin einsprechen lassen. In der Postproduktion haben dann auch Leute von der HAW mitgeholfen. Insgesamt war das der entspannteste und coolste Dreh, den ich je miterlebt habe.”