Das Rolling-Stones-Konzert im September könnte ein juristisches Nachspiel haben: Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach einer anonymen Anzeige. Das Bezirksamt Hamburg-Nord hatte 100 Freikarten erhalten.
Die Rolling Stones spielten am 9. September vor 82.000 jubelnden Fans im ausverkauften Hamburger Stadtpark. Die Karten waren sehr schnell vergriffen – die letzten Tickets der besten Platzkategorie gingen dabei für 799 Euro in den freien Verkauf. Auf dem Schwarzmarkt wurden sogar noch höhere Preise für das Konzert verlangt. Umso mehr sorgt deshalb ein Streitfall um 100 Freikarten für Ärger.
Wie “Spiegel Online” berichtet, hat die Staatsanwaltschaft nach einer anonymen Anzeige ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Konkret gehe es dabei um Karten, die an Mitarbeiter des Bezirksamtes Hamburg-Nord vergeben wurden, die der Veranstalter kostenlos zum Rockkonzert eingeladen hatte. Sie sollen, so der Vorwurf, durch ein fragwürdiges und für außenstehende nicht nachvollziehbares Vergabeverfahren an die begehrten Tickets gelangt seien.
Wie Staatsanwaltschaftssprecherin Nana Frombach gegenüber FINK.HAMBURG betonte, werde der Sachverhalt derzeit parallel “von Amts wegen geprüft”. Gegen welche Mitarbeiter der Behörde sich das Verfahren dabei konkret richte, wollte Frombach nicht kommentieren. Es handle sich um ein “dynamisches Verfahren” und man wolle die weiteren Ermittlungen nicht gefährden.
Das Bezirksamt Nord betonte gegenüber “Spiegel Online”, dass die Karten erst nach Genehmigung des Konzerts angeboten und dann auch angenommen wurden. Zuvor sei geprüft worden, ob die Dienstvorschriften für die Annahme von Belohnungen oder Geschenken, Spenden und Sponsoring eingehalten würden.
Update:
Wie die Hamburger Morgenpost berichtet, durchsuchten Ermittler am Mittwoch das Büro im Bezirksamt Nord. Dabei wurden Unterlagen sichergestellt. Ziel der Aktion war es, die komplette Liste aller Mitarbeiter zu erhalten, die Freikarten für das Stones-Konzert bekommen haben.