Polizisten kontrollieren in der Plöner Straße einen Lastwagenfahrer auf die Einhaltung des Dieselfahrverbotes
Polizisten kontrollieren in der Plöner Straße einen Lastwagenfahrer auf die Einhaltung des Dieselfahrverbotes. Foto: Bodo Marks

Am Donnerstag, dem 21. Juni, kontrollierte die Hamburger Polizei auf der Stresemannstraße mehrere Lastwagen. Der Grund: Sie überprüfte das bundesweit erste Diesel-Fahrverbot. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert, das Fahrverbot auszuweiten.

Die Polizei führte am Donnerstag die bisher größte Kontrolle für das neue Diesel-Fahrverbot durch. Einige LKW-Fahrer in Hamburg-Altona erhielten Bußgeldbescheide, weil ihre Fahrzeuge nicht die Euro-Schadstoffnorm 6 besaßen. Wie das Hamburger Abendblatt berichtete, gab es zuvor keine merkbaren Veränderungen an der Verkehrslage auf der Stresemannstraße oder auf der nahegelegenen Max-Brauer-Allee. Bislang hatte die Polizei die Einhaltung der Fahrverbote nur stichprobenartig kontrolliert und auch noch keine Verwarn- oder Bußgelder verhängt. Nun werden bei Verstößen für Pkw 25 Euro und für Lkw 75 Euro fällig.

Das Fahrverbot stößt auf Kritik

Das Diesel-Fahrverbot stößt u.a. von Seiten der Polizeigewerkschaft auf Kritik. Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Joachim Lenders zweifelt im Hamburger Abendblatt an der Sinnhaftigkeit der Maßnahme: „Man kann einem Fahrzeug, außer es ist ein älterer Laster, nicht ansehen, ob es der Norm entspricht. Im Angesicht der Personalnot sind solche Einsätze nicht nachvollziehbar.“

BUND fordert weitere Verbotszonen

Nach Ansicht des BUND sind im Bereich der Habichtstraße, des Högerdamms und der Spaldingstraße Diesel-Fahrverbote notwendig, um dort die Grenzwerte für Stickoxide einzuhalten. Anders könne die Stadt die Einhaltung der Grenzwerte bis spätestens 2020 zum Beispiel an der Habichtstraße nicht sicherstellen. „Die Belastung vieler Menschen in Hamburg ist weiterhin deutlich zu hoch“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Wie die Hamburger Morgenpost berichtete, sollen in den nächsten Monaten in der Diesel-Fahrverbots-Zone PKW-Kontrollen stattfinden. Anlieger, Lieferanten und Handwerksbetriebe dürfen trotz des Fahrverbots weiter durch die Fahrverbotszone fahren. Seit 31. Mai gilt auf der Max-Brauer-Allee für ältere Diesel-Pkw und -Lkw ein Fahrverbot. Die Stresemannstraße ist für Lkm mit Diesel-Antrieb, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen, gesperrt.

dpa/Jori Hanke