Wegen eines Falschgeld-Scherzes musste sich der Youtuber Simon Desue am Dienstag vor dem Amtsgericht St. Georg verantworten. Vorgeworfen wurde ihm das Vortäuschen einer Straftat.
Der Youtuber Simon Desue ist am Dienstag vor dem Amtsgericht St. Georg vom Vorwurf des Vortäuschens einer Straftat freigesprochen worden. Der Internet-Star musste sich dort wegen zwei Videos aus dem vergangenen Jahr verantworten, in denen er mit Falschgeld hantierte. Desue habe in den Videos darauf hingewiesen, dass es sich um eine fiktionale Geschichte handele, sagte ein Gerichtssprecher.
Zudem habe der 28-Jährige beteuert, dass er davon ausgegangen sei, dass alle seine Follower*innen die Fiktion auch erkennen. Er habe nicht damit gerechnet, dass sie Strafanzeige stellen würden.
Desue hatte im Januar 2019 auf der Internetplattform YouTube behauptet, sich 10.000 Euro Falschgeld im Darknet beschafft zu haben und das Geld bei 20.000 Likes für einen Einkauf nutzen zu wollen.
Desue muss nicht ins Gefängnis
Das Gericht konnte dem Youtuber nicht nachweisen, dass er vorsätzlich eine Straftat vorgetäuscht habe. Im schlimmsten Fall hätte Desue zu einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren verurteilt werden können. Auch die Staatsanwaltschaft hatte am Dienstag Freispruch gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Desue ist seit 2009 auf YouTube aktiv und hat mehr als vier Millionen Follower*innen. Damit zählt er zu den meistabonnierten Kanälen in Deutschland. Seine Videos bestehen überwiegend aus Pranks, also Streichen. Die beiden Falschgeld-Videos waren jeweils mehr als 1,3 bzw. 1,8 Millionen Mal angeklickt worden.
Desue lebt seit Dezember 2019 in Dubai. Er wirft der Stadt Hamburg vor, ihm zu strenge Vorgaben zum Inhalt seiner Videos gemacht zu haben.
lzu/dpa
Titelfoto: Georg Wendt/dpa
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