S-Bahn Linie S3 richtung Stade fährt im bahnhof ein.
Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Der Hamburger Westen könnte künftig über eine neue S-Bahn-Linie an das Schnellbahnnetz angebunden werden. Das ergab eine Machbarkeitsstudie der Deutschen Bahn und der Hochbahn. Auch die Trassenführung der U5 soll angepasst werden.

Bürgermeister Peter Teschentscher (SPD) sagte am Dienstag, dass eine Anbindung des Hamburger Westens an das Schnellbahnnetz möglich sei. Eine Studie bestätigt die Machbarkeit des Projekts. Demnach empfehlen Fachleute, Lurup, Osdorf und Bahrenfeld über eine neue S-Bahn, die Linie S32, anzubinden und die geplante Linie U5 bis zum Volksparkstadion zu bauen. Dies sei kostengünstiger als die ursprünglich geplante Streckenführung der U5 bis Lurup-Nord.

Streckenübersicht der neuen Linien U5 und S32
Die geplanten Linienführungen der U5 und S32. Grafik: www.hamburg.de

“Die Verbesserung der Mobilität ist das zentrale Thema der Politik bis 2030”, sagte Tschentscher. “Das ist ein guter Plan auf dem Weg zum Hamburg-Takt, dem garantierten Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr für ganz Hamburg.” Wann die Projekte umgesetzt werden, ist noch offen. Zunächst muss noch geklärt werden, wie die Anbindung der Stadtteile Lurup, Osdorf und der Science City Bahrenfeld per S- und U-Bahn finanziert werden soll.

Busse als vorläufiger Ersatz

Bis die neuen Bahnlinien eingesetzt werden können, sollen auf den entsprechenden Schnellbahnstrecken Expressbusse eingesetzt werden, kündigte Verkehrssenator Michael Westhagemann (parteilos) an. Der neue Expressbus X3 wird ab Dezember auf der vorläufigen Strecke der S32 eingesetzt. Ab Ende kommenden Jahres wird die Linie X22 vorläufig die U5-Strecke abfahren. “Wir wollen den Nahverkehr umweltfreundlich und komfortabel ausbauen und damit eine gute Alternative zum Auto schaffen”, sagte Westhagemann.

Bereits im Frühjahr 2017 wurden die beiden Strecken aus sieben Vorschlägen ausgewählt. Die nun durchgeführte Machbarkeitsstudie weist die bauliche, technische und betriebliche Realisierbarkeit nach. Aus der Studie gingen jedoch auch Schwierigkeiten bei der ursprünglich geplanten Trassenführung der U5 hervor. Aus diesem Grund ist in beiden neuen Entwürfen keine U5-Haltestelle in Lurup-Nord geplant.  Außerdem sei eine Verlängerung der Linie S32 von der Haltestelle Stadionstraße bis zum Osdorfer Born kostengünstiger, heißt es in der Pressemitteilung des Senats, die sich auf die Studie bezieht.

Kritik aus der Opposition

Die CDU-Opposition in der Bürgerschaft kritisierte, dass die Realisierung der Pläne noch Jahrzehnte dauern könne. Es sei nicht sichergestellt, dass sich der Bund an den Nahverkehrsprojekten beteiligen werde. Zusätzlich habe die Planung bereits zu viel Zeit gekostet. Positive Reaktionen kamen aus den Regierungsfraktionen von SPD und Grünen.

Die geplanten Streckenführungen der U5 und S32 können hier eingesehen werden.

jag/dpa