Ein brennendes Auto nach der G20-Demo
Ein brennendes Auto nach der G20-Demo "Welcome to hell". Foto: Lars Klemmer/dpa

Um 19 Uhr fing die Demo “Welcome to hell” an. Der Protestmarsch startete am Fischmarkt. Die Polizei griff jedoch rasch ein. Der Veranstalter hat die Demo für beendet erklärt. Die Demonstranten randalieren in Hamburg. 

Ein großer Schwarzer Block zog am späten Abend Richtung Schanzenpark im Stadtteil Sternschanze. Es handelte sich um mehrere hundert Demonstranten. Sie zündeten Böller, rissen Verkehrsschilder heraus und warfen Flaschen.

Nach Angaben der Polizei wurden am Neuen Pferdemarkt in St. Pauli Einsatzkräfte und Polizeifahrzeuge attackiert. Zugleich habe sich die Lage auf der Reeperbahn beruhigt. Dort fänden Kooperationsgespräche über eine neue Kundgebung statt, twitterte die Polizei.

“Welcome to hell” eskaliert:

Auch nachdem der Veranstalter die massiv eskalierte “Welcome to hell”-Demonstration für beendet erklärt hatte, kam es zu Ausschreitungen in mehreren Hamburger Stadtteilen. In Altona und St. Pauli gebe es Angriffe auf Einsatzkräfte sowie Sachbeschädigungen, teilte ein Polizeisprecher mit. An einem Kaufhaus im Stadtteil Altona und in einer Sparkasse gingen Schaufensterscheiben zu Bruch.

Zuvor hatten sich etwa 1000 Vermummte nach Angaben der Polizei unter die Demonstranten gemischt – was die Polizei nicht duldete. Sie stoppte den Zug und setzte Pfefferspray sowie mehrere Wasserwerfer ein.

Die Demonstration begann zunächst friedlich.

Am Hamburger Fischmarkt hatte es am Nachmittag zunächst Musik und Redebeiträge gegeben. Die Demonstration sollte vom Fischmarkt über die Reeperbahn bis etwa 300 Meter an die Messehallen heran gehen. Keine andere Demonstration hätte dem G20-Tagungsort in den Messehallen näher kommen dürfen.

G20 Protestmarsch "Welcome to hell"
Wasserwerfer bei “Welcome to hell”. Foto: Boris Roessler/dpa

Doch dann stellte sich die Polizei den Demonstranten gegenüber. Die Polizei sagte, man habe versucht, den “schwarzen Block” der Linksautonomen von den friedlichen Demonstranten zu trennen – dann hätte die Kundgebung fortgesetzt werden können. Dies sei aber nicht gelungen. Polizeisprecher Timo Zill erklärte, man werde Vermummungen nicht dulden. Solange diese nicht abgelegt würden, dürfe der Zug nicht weiterziehen.

Demonstranten und Polizisten beim G20-Protestmarsch "Welcome to hell". Foto: Boris Roessler/dpa
Demonstranten und Polizisten beim G20-Protestmarsch “Welcome to hell”. Foto: Boris Roessler/dpa

Die Polizei griff hart durch. Bei dem massiven Polizeieinsatz gab es eine noch nicht genau bekannte Zahl von Verletzten. Laut Polizei wurde auch der Pressesprecher der Hamburger Polizei angegriffen. Er habe sich in einen Rettungswagen geflüchtet und blieb unverletzt.

Die Situation eskalierte schon zu Beginn der Demonstration. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Pfefferspray ein. Teilnehmer der Demo sollen mit Flaschen und Gegenständen geworfen haben.

Foto: Boris Roessler/dpa

Nach der Eskalation bei der “Welcome to hell”-Demonstration in Hamburg appellierte die Polizei erneut an friedliche Protestteilnehmer, sich von Gewalttätern zu distanzieren. Ein friedliches Fortführen der Demo sei weiterhin möglich, betonte sie.

Der “schwarze Block” beim Protestmarsch. Foto: Boris Roessler/dpa

Die Polizei sprach von einer aggressiven Stimmung. Später flogen Flaschen, es wurde Feuerwerk gezündet.

Musik und Lautsprecheransagen bei “Welcome to hell”:

Mit Material von dpa