Hamburg, Samstag, 8.30 Uhr. Nach den Ausschreitungen am Freitagabend in der Sternschanze, laufen vor Ort die Aufräumarbeiten. Der Rest der Stadt schläft noch, außer er wurde von den Hubschraubern geweckt.
Es ist der Tag nach Beginn des G20-Gipfels. Die Straßen sind leer, Hubschrauber kreisen über Hamburg, vereinzelt sind Autos und Fahrradfahrer unterwegs. Die ersten Polizeikonvois fahren über die Kennedybrücken. Am Hotel Atlantik steht bereits eine Handvoll Reporter. Der Bereich um das Gästehaus des Senats, in dem Trump übernachtet, ist vollständig abgesperrt. Selbst Fußgänger dürfen nicht mehr am Alsterufer entlang.
Aber wie sieht es eigentlich nach den Krawallen in der Schanze aus?
Gestern dominierten Bilder von brennenden Barrikaden, Demonstranten und aufgerüsteten Polizeitrupps:
Heute morgen ist alles ruhig. Die Straßen in der Sternschanze erinnern im ersten Moment an den Tag nach Silvester. Jedoch liegen auf den Straßen zersplittertes Glas. Das Schulterblatt ist vom Ruß schwarz gefärbt, viele Läden haben eingeschlagene Scheiben und wurden geplündert. Die Stadtreinigung ist bereits seit sechs Uhr morgens vor Ort und rechnet mit weiteren drei Stunden Arbeit.
Währenddessen versuchen Anwohner die gelösten Pflastersteine wieder an ihren Platz zu bringen. Einige Menschen machen Fotos, alle sind vom Ausmaß der Aufstände gestern Nacht schockiert. Die Ladenbesitzer, von denen einige bereits vor Ort sind, wirken bedrückt, während sie im Laden aufräumen oder davor fegen.