Wohnungsbau auf der Veddel geplant. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Wohnungsbau auf der Veddel geplant. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Das Denkmalschutzamt stellt das ehemalige Zollgebäude auf der Veddel unter Schutz. Hier war der Wohnungsbau von 350 Wohnungen geplant. Die Diskussionen um den Abriss von Häusern im Süden Hamburgs gehen weiter.

Der Abriss von leerstehenden Fertigungshallen und dem ehemaligen Zollgebäude auf der Veddel wurde vom Denkmalschutz vorerst abgewendet. Die rot-grüne Koalition wollte hier 350 neue Wohnungen im Süden Hamburgs bauen. Das Denkmalschutzamt ordnet das ehemalige Zollgebäude an der Tunnelstraße, das aktuell von der HafenCity Universität genutzt wird, als historisch wertvoll ein.

Enno Isermann, Pressesprecher der Kulturbehörde, sagt gegenüber FINK.HAMBURG: “Das Denkmalschutzamt ist aus fachlicher Sicht zu dem Ergebnis gekommen, dass der Komplex des ehemaligen Zollamtes Veddel ein städtebaulich und architektonisch markantes Zeugnis des ehemaligen Hamburger Freihafens ist. Als Dokument Hamburgischer Geschichte ist es daher aus Denkmalsicht erhaltenswert.”

Mehr Wohnraum in Hamburg schaffen

Der Wohnungsmangel in Hamburg ist ein viel diskutiertes Thema. Vor allem im Süden der Hansestadt soll neuer Wohnraum entstehen, indem alte Industrieflächen bebaut werden.

“Wir benötigen auf der Veddel dringend Wohnraum und das alte Zollgelände wäre ein passendes Areal”,  so Dirk Kienscherf, Fraktionsvorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion gegenüber FINK.HAMBURG. Es gelte jetzt, zwischen dem Denkmalschutz und den Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner abzuwägen. “Vor dem Hintergrund des angespannten Hamburger Wohnungsmarktes und des begrenzten Platzes auf der Elbinsel, überwiegen für mich aber klar die Vorteile, die Fläche im Sinne von Wohnen, Arbeiten und Nahversorgung städtebaulich weiterzuentwickeln.”

Enno Isermann dazu: “Das Denkmalgesetz sieht ausdrücklich eine Abwägung unterschiedlicher öffentlicher Interessen vor und nennt hier insbesondere Belange des Wohnungsbaus. Insofern werden alle Beteiligten im Gespräch die unterschiedlichen Interessen abwägen und zu einer Lösung kommen.”

sha