Beim Filmfest Hamburg laufen dieses Jahr 144 Filme. Unser Redakteur Dustin freut sich besonders auf die österreichische Dokumentation “Bewegungen eines nahen Berges”.
“Er ist ein Bindeglied zwischen den Verwertungsketten der ersten und dritten Welt: Der Nigerianer Cliff zerlegt in seiner Werkstatt in der österreichischen Alpenprovinz Gebrauchtwagen und verkauft Einzelteile in sein Heimatland.
Die Dokumentation von Regisseur Sebastian Brameshuber kommt ohne Musik aus und beeindruckt mit intensiven Bildern. Einsam, zwischen Fahrzeugen und Hilfsgeräten, wirkt Cliff in seiner großen Werkshalle völlig isoliert von der Umwelt.
Nur eine Schnellstraße trennt die Wälder der steirischen Alpen von der alten Industriehalle, in der ausrangierte Karosserien, Autoreifen und Motoren liegen. Der Metall- und Motorenlärm kracht auf die Klänge der umliegenden Natur.
Ich will sehen, wie weit der Film hinter die Fassade des Charakters blickt. Cliff scheint ein Protagonist zu sein, der trotz seiner unsicheren Situation eine enorme Souveränität ausstrahlt und zwischen zwei Welten vermittelt, um zu überleben.”