Verrückter als Donald Trumps Tweets geht’s nicht mehr? Falsch gedacht! Von der Stimmabgabe im Football-Stadion über Alkoholverbot am Wahltag bis hin zum Wählen aus dem All: Hier sind sieben spannende, lustige, aber auch schockierende Fakten über die US-Wahl.
Auch Astronaut*innen haben das Wahlrecht. Foto: pixabay
1. Wahl aus dem All
Das Wahlrecht gilt nicht nur auf der Erde. Auch Astronaut*innen dürfen wählen. Ein Gesetz aus Texas, wohin viele Astronaut*innen ihren Wohnort verlegen, weil das Training für die Weltraummission in Houston stattfindet, regelt die Wahl der etwas anderen Art: Über eine verschlüsselte E-Mail werden Wahlzettel zur Internationalen Raumstation ISS geschickt, diese wiederum von den Astronaut*innen ausgefüllt und über eine gesicherte Datenverbindung an die Wahlbehörde nach Texas gesendet.
Die Corona-Pandmie reicht in einigen Staaten nicht als Grund für eine Briefwahl. Foto: unsplash
2. Angst vor Ansteckung mit Covid-19 ist kein Grund für Briefwahl
In vielen US-Bundesstaaten konnte aufgrund der Pandemie per Briefwahl gewählt werden. Allerdings mussten die Wähler*innen dafür in einigen Staaten einen guten Grund angegeben. In Texas, Louisiana, Mississippi, Tennessee und Indiana galt die Angst, sich mit dem Virus infizieren zu können, nicht als ausreichender Grund für eine Briefwahl.
Ex-Präsident George W. sprich vor dem Johnson Space Center in Houston. Foto: unsplash
3. Wenige Stimmen können alles entscheiden
Manchmal machen wenige Stimmen den Unterschied: Besonders knapp war es im Jahr 2000 zwischen Republikaner und späterem Präsidenten George W. Bush und seinem demokratischen Herausforderer Al Gore. Dieser erhielt tatsächlich mehr Wählerstimmen als Bush. Entscheidend waren jedoch die Wahlmänner: Nachdem Bush im entscheidenden Swing State Florida (537 Stimmen) mehr holte, gewann er – mit 271 zu 266 Wahlmännern.
Mit fragwürdigen Gesetzen wurden Afroamerikaner*innen von der Wahl abgehalten. Foto: unsplash
4. Schwarze Wähler*innen wurden lange Zeit per Gesetz diskriminiert
Der 15. Artikel der Verfassung verbot es, das Wahlrecht aufgrund der Hautfarbe zu entziehen, also fand man andere Wege, Afroamerikaner*innen von den Wahlen auszuschließen: Beispielsweise gab es den sogenannten Literacy Test. Das war ein Lese- und Rechtschreibetest, bei dem ausschließlich schwarze Wähler*innen, meist ehemalige Sklaven, vor einem Beamten beweisen mussten, dass sie Lesen und Schreiben konnten. Andernfalls durften sie nicht wählen. Manche Bundesstaaten erhoben außerdem besondere Wahlsteuern, wenn jemand sein Wahlrecht ausüben wollte. Solche diskriminierenden Praktiken wurden durch den Voting Rights Act von 1965 weitgehend verboten.
Viele tausend Afroamerikaner*innen in Georgia durften aufgund des Exact-Match-Laws bei einer Governeurswahl 2018 nicht wählen. Foto: unsplash
5. Bloß keinen Fehler machen!
Außer in North Dakota muss man sich selbstständig registrieren, um wählen zu können. Und das ist gar nicht so einfach. Beispielweise im Bundesstaat Georgia: Die Angaben auf dem Antrag müssen exakt mit den Angaben einer Person übereinstimmen, die dem Staat vorliegen. Aufgrund des sogenannten Exact-Match-Laws wurden bei der Gouverneurswahl im Jahr 2018 viele Stimmen schwarzer Wähler*innen nicht gezählt: Ungefähr 53.000 Wählerstimmen wurden durch das Gesetz zurückgehalten.
Das alte Football-Stadion der Los Angeles Rams. Foto: pixabay
6. Sportstadien als Wahllokale
Die Pandemie überschattet die diesjährige Präsidentschaftswahl. Die Angst, sich in engen Wahllokalen mit dem Corona-Virus zu infizieren, könnte einige Bürger*innen von ihrer Stimmenabgabe abhalten. Deswegen haben einige Profisportclubs ihre Stadien zu Wahllokalen umfunktioniert. So zum Beispiel das neue Football-Stadion der Los Angeles Rams.
Wahl in Kneipen: Im 19. Jahrhundert wurden in Pubs die Stimmen abgegeben. Foto: unsplash
7. Alkoholverbot am Wahltag
Wer sich den Ausgang der Präsidentschaftswahl schön trinken wollte, ging in South Carolina und Kentucky lange Zeit leer aus. Dort war das Trinken von Alkohol am Tag der Wahl verboten. Dieses Verbot stammte aus dem 19. Jahrhundert, als Kneipen noch als Wahllokale genutzt wurden. So sollte verhindert werden, dass Wählende mithilfe von Drinks bestochen werden. South Carolina war der letzte Bundesstaat, der dieses Verbot 2014 aufhob.
Extrem unterschiedliche Kandidaten, ein tief gespaltenes Land und ein Kongress, der in großen Teilen neu gewählt wird: Die US-Wahl 2020 ist in jeder Hinsicht historisch. Wie wichtig ist die Briefwahl? Was passiert in den kommenden Tagen? Und wird die Wahlbeteiligung so hoch ausfallen wie seit einem Jahrhundert nicht mehr? FINK.HAMBURG verfolgt für euch die Wahl und liefert Hintergründe, Erklärungen und Neuigkeiten, wenn es heißt: Trump oder Biden?
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