Knapper werdende Intensivbetten, enorme Arbeitsbelastung des Pflegepersonals, und unzureichende Schutzkleidung – so sieht es an einigen Hamburger Kliniken gerade aus.

Die Lage auf den Hamburger Intensivstationen wird mit den steigenden Corona-Infektionszahlen angespannter: Von 567 vorhandenen Intensivbetten sind derzeit noch 60 Betten frei. Als Notfallreserve werden 328 Intensivbetten aufgezählt, die innerhalb von sieben Tagen zusätzlich aufstellbar sind. Das geht aus dem Online-Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervor. Demzufolge müssen 53 der erwachsenen 103 Corona-Patienten*innen auf Intensivstation von Hamburger Kliniken invasiv beatmet werden (Stand: Donnerstagmittag, 17. Dezember).

Dem Intensivregister zufolge sind in der Asklepios-Klinik in St. Georg, im katholischen Marienkrankenhaus, in der Schön-Klinik in Eilbek, im Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus in Volksdorf sowie im Asklepios-Westklinikum in den intensivmedizinischen Bereichen mit invasiver Beatmung bereits keine Betten mehr frei. An vielen anderen Standorten stehen die Ampeln bereits auf Gelb. Im Sommer sah das noch anders aus, wie FINK.HAMBURG berichtete.

Amalie Sieveking Krankenhaus in Volksdorf schließt für eine Woche

Zum ersten Mal in der Corona-Pandemie muss ein Hamburger Krankenhaus, das Evangelische Amalie Sieveking Krankenhaus in Hamburg-Volksdorf, am kommenden Montag schließen. Eine ambulante Notfallversorgung soll aber weiterhin möglich sein. Die im Haus verbliebenen Patient*innen werden in dieser Woche entlassen oder bei einer benötigten Weiterbehandlung in andere Krankenhäuser verlegt. Am 30. Dezember soll es einen Neustart geben. Bei mindestens 66 Patient*innen sei das Virus nachgewiesen, auch Beschäftigte sollen infiziert worden sein, berichtete der NDR.

Alarmierende Zustände in Corona-Pandemie

In einer Online-Pressekonferenz von der Hamburger Krankenhausbewegung am Mittwochabend machten Mitarbeiter*innen von Hamburger Kliniken auf die enorme Arbeitsbelastung, Personalmangel und unzureichende Schutzkleidung in Hamburger Kliniken aufmerksam.

mfa/dpa

Titelbild: Frank Molter/dpa

Marie Filine Abel, geboren 1992 in Hamburg, diskutiert leidenschaftlich gern: Mit einem Verschwörungstheoretiker im Flugzeug über Aliens, mit Margarete Stokowski via Instagram über die feministischen Implikationen jungfräulicher Cocktails, oder beim Kartenspiel am Küchentisch. Zwischen den Zeilen zu lesen hat sie während ihres Studiums der Kulturwissenschaften in Lüneburg gelernt. Sie hospitierte am Hamburger Schauspielhaus in der Regie und interviewte für das Stadtmagazin „Szene Hamburg“ Künstler, Krippensammler und Klimaaktivist*innen. Da war klar: Marie will als Journalistin Anderen Raum für ihre Geschichten geben. Eine sein, die den Mund aufmacht und auf Missstände hinweist - ganz so, wie sie es in ihrer Kindheit aus Musikkassetten von Hannes Wader oder Fredrik Vahle gelernt hat. Kürzel: mfa