Was ihr dieses Jahr euren Freunden, Verwandten und Liebsten schenken solltet, können wir euch nicht sagen. Allerdings verraten wir euch, wer sich über bestimmte Geschenke garantiert nicht freut.
Das ideale Geschenk für jemanden zu finden, ist manchmal kompliziert. Manchmal hilft das Ausschlussprinzip: Welche Geschenke kommen bei den anderen überhaupt nicht gut an? Denn Socken zu schenken, ist selten eine schöne Weihnachtsüberraschung. Anhand einiger prominenter Beispiele zeigt FINK.HAMBURG, mit welchen Geschenken man dieses Jahr für schlechte Stimmung sorgen kann.
Christian Drosten sollte man auf keinen Fall schenken …
… ein Abonnement für die „Bild“
Deutschlands Chefvirologe Christian Drosten war 2020 medial so erfolgreich wie nie zuvor – wenn auch aus unerfreulichen Gründen. Drosten beriet nicht nur die Bundeskanzlerin in allen Corona-Fragen, sondern hielt in dem NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“ auch die ganze Nation auf dem Laufenden. Doch nicht allen gefiel Drostens dauerhafte Medienpräsenz. Nicht nur Corona-Leugner stießen sich an ihm. Auch Deutschlands auflagenstärkste Tageszeitung „Bild“ versuchte Drostens Expertise zu entzaubern, indem sie eine seiner Studien verriss und Drosten selbst nur eine Stunde Zeit gab, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. In der Folge lieferten sich der Virologe und die „Bild” einen üblen Schlagabtausch auf Twitter. Drosten schrieb unter anderem: „In meinem Alltag kommt die „Bild”-Zeitung nicht vor.“ und: „Niemand in meinem Bekanntenkreis liest das Blatt. Deshalb kenne ich mich da auch nicht so aus.“ Sein Interesse, sich zukünftig mehr mit der „Bild“ auseinanderzusetzen, dürfte 2020 nicht gestiegen sein. Von einem Zeitungsabo als Weihnachtsgeschenk für Christian Drosten ist daher abzuraten.
Jogi Löw sollte man auf keinen Fall schenken …
… einen Reiseführer für Katar
Vielleicht war es Glück für Jogi Löw und die deutsche Nationalmannschaft, dass die Europameisterschaft in diesem Jahr nicht stattfinden konnte: Sowohl in den Testspielen als auch in der UEFA Nations League zeigte die DFB-Elf, dass sie weit weg ist vom Niveau eines Turnierfavoriten. Gegen Spanien kassierte das Team zuletzt die höchste Niederlage seit 89 Jahren. Auch die Deutschen haben deutlich weniger Interesse an den Nationalspielen gezeigt: Das Spiel gegen Tschechien am 12. November lockte weniger Zuschauer vor die TV-Geräte als die Trödelshow „Bares für Rares“. DFB-Sportdirektor Oliver Bierhoff betonte zuletzt, dass es auch für den Weltmeistertrainer von 2014 keinen Freifahrtschein geben wird. Die Zeichen stehen also auf Trennung. 2022 wird die Weltmeisterschaft in Katar ausgetragen, wahrscheinlich wird die DFB-Elf dann von einem anderen Trainer an der Seitenlinie betreut werden. Mit einem Reiseführer für das Emirat wird Jogi Löw also vermutlich zu Weihnachten nichts anfangen können – außer er plant dort privat Urlaub zu machen.
Dieter Nuhr sollte man auf keinen Fall schenken …
… Bücher über Rassismus
Warum wäre ein Buch über Rassismus für Dieter Nuhr das falsche Geschenk? Vermutlich weil er es ohnehin nicht lesen würde und sich lediglich aufgrund des Titels angegriffen fühlen würde. In seiner Sendung „Nuhr im Ersten“ regte sich der Unterhalter furchtbar auf über Alice Hasters’ Bestseller „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten“ – und das, obwohl er lediglich den Buchtitel gelesen hatte. Nuhr bezeichnete das Buch als rassistisch und verhielt sich ironischerweise genauso ignorant wie die Menschen, die Hasters in ihrem Buch kritisiert. Was aber vielleicht noch schlimmer war: Nuhr gab Büchern über Rassismus die Schuld an der aktuell aufgeheizten Debatte über „Black Lives Matter”. Als wäre ein Gespräch über Rassismus ein größeres Problem für ihn als die Gewalt gegen Schwarze und People of Color in den USA. Nuhr sah sich in der Folge selbst mit Rassismusvorwürfen konfrontiert, die RBB-Intendantin fühlte sich zu einer Entschuldigung gezwungen. Es war der Tiefpunkt eines Jahres, zu dessen Beginn Nuhr bereits das Coronavirus verhamlost hatte. Also: Nuhr lieber keine Rassismus-Bücher schenken.
Melania Trump sollte man auf keinen Fall schenken …
… ein Tandemfahrrad
Dass Donald Trump in diesem Jahr viel im Mittelpunkt stand, ist keine Überraschung. Das ist der scheidende Präsident der USA ja seit 2015 quasi pausenlos. Doch aus jedem Skandal schien Trump am Ende nur gestärkter hervor zu gehen. Nach seiner Wahlniederlage im November könnte sich das nun aber ändern. Denn sobald er das Präsidentenamt als juristischen Schutzschild verliert, werden vermutlich eine ganze Reihe an Verfahren und Rechtsstreitigkeiten auf „The Donald“ einprasseln. Gut möglich, dass auch ein Scheidungskrieg auf ihn zukommen könnte: Angeblich möchte Melania nach dem Ende ihrer Amtszeit als First Lady künftig auf eigenen Wegen fahren – deshalb ihr lieber ein normales Fahrrad schenken.
Uns allen sollte man auf keinen Fall schenken …
… einen Jahresrückblick für 2020
2020 war ein spezielles Jahr. Vielen von uns mag es paradoxerweise so vorkommen, als würde dieses Jahr kein Ende nehmen und gleichzeitig auch so, als wäre es im Flug vergangen. Jahresrückblicke gehören mittlerweile genauso zum Dezember wie das Plätzchenbacken oder Glühwein trinken. Dieses Jahr können sich die Medien eine Revue der letzten zwölf Monate aber gerne schenken. Denn dem Corona-Jahr werden wir erstmal nicht hinterhertrauern. Und sollten sich all die düsteren Zukunftsprognosen tatsächlich erfüllen, haben wir in den kommenden Jahren noch genug Zeit, um nostalgische Gefühle für 2020 zu entwickeln.
Jeden Tag könnt ihr im FINK.HAMBURG-Adventskalender 2020 ein neues Türchen öffnen. Die Redaktion von FINK.HAMBURG wünscht euch fröhliche Weichnachten und viel Spaß mit unserem Adventskalender!
Titelbild: Unsplash/David Olivier Gascon