Ob Komödie, Kunstfilm oder Science Fiction – einige Filme des Filmfests Hamburg wurden in der Hansestadt gedreht. Wer Hamburg auf der großen Leinwand sehen möchte, sollte diese Filme nicht verpassen.
Der Kiez, die U3 und unterschiedliche Balkone der Stadt: Auch dieses Jahr zeigt das Filmfest Hamburg Produktionen, die in Hamburg gedreht wurden. Ein 15-Jähriger treibt sich auf dem Kiez herum, ein Kunstfilm führt in die U-Bahn und eine junge Freundesgruppe wird bei einem Escape Game an ihre Grenzen getrieben. Hier findet ihr einen Überblick lohnenswerter Beiträge:
Der Balkon als Bühne
Der Spielfilm “Balconies” zeigt verschiedene Menschen auf Hamburgs Balkonen. So eine Freiluftkammer wird nämlich im Alltag ganz unterschiedlich genutzt: Während auf einem Balkon eine Frau mit einer Virtual-Reality-Brille trainiert, werden zwei Menschen bei einer Wohnungbesichtigung auf einem Balkon ausgesperrt. Der Film zeigt sechs verschiedene Geschichten . Das verspricht sehr unterhaltsam zu sein.
Das Metropolis Kino zeigt “Balconies” am 1. Oktober um 17 Uhr. Die Regisseurin Anja Gurres und die Darsteller*innen sind vor Ort.
Die kalte Seite des Kiezes
Der Coming-of-Age-Film “Kiezjargon – Leonidas” begleitet den 15-Jährigen Leon, den es durch Hunger- und Geldnot auf die Straße treibt. Unter dem Motto “Spaß haben nur die anderen” werden die Seiten des Hamburger Kiezes gezeigt, die den Tourist*innen meist verborgen bleiben. Neben Leons täglichen Versuchen an Geld zu kommen, muss er auch noch mit seiner Mutter klarkommen, die sich nicht um ihn kümmert und ständig verschwindet – bis sie an einem Tag wirklich nicht mehr zurückkommt.
Der Film läuft am 1. Oktober um 22 Uhr im Metropolis Kino. Der Regisseur Il Kang ist zu Gast.
Beziehung, Schwangerschaft, Probleme
In der Komödie “Beule” wird die Beziehung von Olli und Anja auf die Probe gestellt: Anjas Schwangerschaft stellt das Hamburger Paar vor noch nie dagewesene Probleme. Als die Wehen einsetzen, lernt Anja auf dem Weg ins Krankenhaus zufällig jemanden kennen – die Geliebte von Olli.
“Beule” wird am 2. Oktober um 19:30 Uhr im Metropolis Kino ausgestrahlt. Am 3. Oktober findet eine zweite Vorstellung um 20 Uhr in Blankenese statt. An beiden Tagen beantwortet Regisseur Janek Rieke die Fragen des Publikums.
Mit der U3 durch Hamburg
Der Regisseur Nicolaas Schmidt beschreibt seinen Film “First Time [The Time For All But Sunset – Violet]” als Videokunst, die mit Werbung vermischt wird. Schwer zu sagen, was er damit ganz konkret meint. Schmidt möchte sich mit seiner ungewöhnlichen Produktion vom Mainstream-Kino abheben. Zum Inhalt: Während die U3 um die Stadt fährt, sitzen sich zwei Jungen im Zug gegenüber. Fahrgäste kommen und gehen, das Licht verändert sich und obwohl die Jungen schweigend in der Bahn sitzten, entsteht zwischen ihnen etwas.
Am 2. Oktober um 22 Uhr kann der Film im Metropolis Kino gesehen werden. Der Regisseur Nicolaas Schmidt ist vor Ort.
Ein Spiel um Leben und Tod
Wer ein Fan von Escape Rooms ist, wird “The Social Experiment” sicher interessant finden. In dem Sci-Fi-Thriller nimmt eine Freundesgruppe aus Hamburg an einem Spiel teil. Dieses entpuppt sich als ein von Wissenschaftler*innen entwickeltes Experiment. Die Spiele sind mithilfe einer künstlichen Intelligenz exakt auf die Eigenschaften der Gruppe angepasst – und das nicht zu ihrem Vorteil.
Das Cinemaxx 1 zeigt den Film am 2. Oktober um 15 Uhr. Zu Gast sind der Regisseur Pascal Schröder sowie die Schauspieler*innen und das Team hinter dem Film. Auch Sängerin Zoe Wees ist vor Ort.
Mehr Filme in Hamburg
“German Crime Story: Gefesselt” erzählt die wahre Geschichte einer ungewöhnlichen Entführung in Hamburg im Jahr 1992. Auch die True-Crime-Dokuserie “Reeperbahn Spezialeinheit FD65” beleuchtet die echten Geschichten einer Spezialeinheit der Hamburger Kriminalpolizei aus den 1980er Jahren. Die Kriminalfälle von “Nachtschicht – Die Ruhe vor dem Sturm” und “Was wir verbergen” werden ebenfalls in der Hansestadt gelöst.
In zwei Filmen ist Hamburg das Ziel einer Reise: Die Komödie “Grump – Auf der Suche nach dem Escort” begleitet einen finnischen Bauer nach Hamburg, um sich dort ein neues Auto zu kaufen und seinen Bruder zu treffen. In “Heartbeast” geht es um eine toxische Beziehung zwischen zwei Stiefschwestern. Aus Liebe – oder eher Besessenheit – fliehen die beiden Jugendlichen nach Hamburg.
Egal welches Genre – wer Hamburg auf der großen Kinoleinwand sehen möchte, wird sicherlich einen passenden Film finden. Und wenn es nicht unbedingt Hamburg sein muss, lassen sich für jeden Geschmack noch viele andere Filme auf dem Filmfest Hamburg 2022 finden.