Immer mehr Menschen reisen mit dem Kreuzfahrtschiff. Im Hamburger Hafen dockte 2018 bisher 220 Mal eines der schwimmenden Hotels an. Das verursacht vor allem ein Problem: eine enorme Luftverschmutzung.
Reisen mit dem Kreuzfahrtschiff wird immer beliebter. Das ist auch im Hamburger Hafen spürbar: 2018 sind 915.000 Passagiere an den drei Terminals abgefertigt worden, rund 100.000 Menschen mehr als im vergangenen Jahr, berichtete die Cruise Gate Hamburg GmBH (CGH). Die Tochtergesellschaft der Hafenbehörde Hamburg Port Authority ist Betreiberin der drei Kreuzfahrtterminals in Altona, in der Hafencity und in Steinwerder.
Stromerzeugung mit Dieselmotoren erzeugt CO2
220 Mal dockte 2018 ein Kreuzfahrtschiff in Hamburg an, das sind zehn Prozent mehr Anläufe als 2017. Trotzdem sei der Ausstoß von Kohlendioxid im Hafen laut CGH im Jahr 2018 um 458 Tonnen reduziert worden. Hierzu trage vor allem eine Fokussierung auf umweltfreundliche Antriebsmethoden sowie die Nutzung von Landstrom bei.
Viele Kreuzfahrtschiffe erzeugen jedoch, während sie im Hafen liegen, den Strom für das Schiff und die Hotelanlage an Bord über Dieselmotoren, wodurch Abgase entstehen. Am Altonaer Kreuzfahrtterminal können Schiffe seit 2016 am Liegeplatz die Motoren ruhen lassen und über eine Landstromanlage Strom beziehen. Eine weitere Landstromanlage ist für das neue Terminal in der HafenCity geplant, welches 2022 in Betrieb gehen soll.
Nabu kritisiert Reeder
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) fordert ein schnelleres Umdenken.”Generell begrüßen wir die Landstromanlage, sie wird aber viel zu wenig genutzt”, sagt Sönke Diesener, Referent für Verkehrspolitik beim Nabu. Aktuell nutze nur ein Schiff, die Aida Sol, die Anlage. Alle anderen Schiffe, die Hamburg anliefen, würden weiterhin selbst Strom erzeugen.
“Wichtig ist zwischen klimaschädlichen Schadstoffen wie CO2 und einer Luftverschmutzung zu unterscheiden”, sagt Diesener. Auch wenn der CO2-Ausstoß reduziert werde, bliebe die enorme Luftverschmutzung am Hafen durch Kreuzfahrtschiffe. Die Verschmutzung kommt vor allem durch den Ausstoß von Schwefeloxiden, Ruß- und Staubemissionen.
ar/dpa