Wenige Studierend in Hamburg bekommen Bafög.
Viele Studierende in Hamburg haben einen Nebenjob und dadurch weniger Zeit zum Lernen. Symbolfoto: pixabay

Nirgendwo arbeiten so viele Studierende wie in Hamburg. Sie müssen hohe Mieten stemmen, Bafög bekommt nur jeder Fünfte, wie eine Erhebung des Studierendenwerks Hamburg zeigt.

Hamburg ist eine beliebte Studienstadt, obwohl Mieten und Lebenshaltungskosten in der Stadt hoch sind. Wie die jüngst veröffentlichten Zahlen des Studierendenwerk Hamburgs zeigen, stellen die hohen Kosten viele Studierende vor Herausforderungen. Im Durchschnitt zahlen sie 374 Euro Miete im Monat. Das geht aus der Erhebung “Lebenswelt Hamburger Studierende” hervor, die das Studierendenwerk zum 21. Mal veröffentlicht hat.

Die hohen Kosten gleichen viele Studierende mit Nebenjobs aus: 79 Prozent von ihnen haben einen Nebenjob. Damit ist die Hansestadt Spitzenreiter in Deutschland, im Bundesdurchschnitt arbeiten nur 61 Prozent neben dem Studium. Der Job bringt den Studierenden in Hamburg durchschnittlich 431 Euro im Monat.

Trotz der vielen Nebenjobs bleibt das Einkommen bei den meisten Hamburger Studierenden niedrig. 33 Prozent haben ein monatliches Einkommen unter 850 Euro. Bei sechs Prozent liegt das Einkommen sogar unter 600 Euro. Neun Prozent verdienen dagegen mehr als 1.500 Euro.

Weniger Studierende erhalten Bafög

Viele Studierende werden von ihren Eltern unterstützt. 24 Prozent haben den Eindruck, ihre Eltern finanziell zu überfordern. Nur 18 Prozent erhalten Bafög, der Anteil ist leicht rückläufig. 2009 erhielten noch 23 Prozent Unterstützung. Jürgen Allemeyer, Geschäftsführer des Studierendenwerks Hamburg, fordert auf Basis dieser Zahlen eine Bafög-Reform. “Nur so kann dem Mittelstandsloch begegnet werden, bei dem Eltern zu hohe Einnahmen haben, die aber doch nicht ausreichend sind, um das Studium ihres Kindes mitzufinanzieren.”

Das Studierendenwerk stellt die Erhebung zu “Lebenswelt Hamburger Studierende” jährlich vor. Die Untersuchung fragt Zahlen zu verschiedenen studentischen Lebensbereichen wie Wohnen, Studium und Erwerbstätigkeit ab.

ar