Seit hundert Jahren dürfen Frauen in Deutschland wählen. Auch viele Hamburgerinnen haben für dieses Ziel gekämpft. Aber was waren ihre Positionen? Welcher Hamburger Frauenrechtlerin bist du am ähnlichsten?
Am 12. November 1918 erlangten Frauen in Deutschland das Wahlrecht. Unzählige Frauen kämpften auch in Hamburg jahrzehntelang für diese Freiheit. Drei von ihnen waren Luise Zietz, Lida Gustava Heymann und Helene Bonfort. Sie kamen aus unterschiedlichen politischen Strömungen und waren oft nicht einer Meinung. Trotzdem hatten sie ein gemeinsames Ziel: Sie alle wollten die Stellung der Frau in der Gesellschaft stärken.
Luise Zietz gilt als eine Ikone der sozialdemokratischen Frauenbewegung. Sie kämpfte nicht nur für das Frauenwahlrecht, sondern für das allgemeine und gleiche Wahlrecht für alle Geschlechter ab dem 20. Lebensjahr. Lida Gustava Heymann war bekannt als reiche Wohltäterin und Teil der sogenannten radikalen bürgerlichen Frauenbewegung. 1902 gründete sie in Hamburg gemeinsam mit ihrer Partnerin Dr. Anita Augspurg den „Deutschen Verein für Frauenstimmrecht“, wodurch die Hansestadt zum Zentrum der Stimmrechtsbewegung wurde. Helene Bonfort ist Teil der gemäßigten bürgerlichen Frauenbewegung. Auch die 64-Jährige kämpft für das Frauenwahlrecht – allerdings nur für diejenigen, die sich aus ihrer Sicht als würdig erwiesen, etwa da sie sich kulturell einbrachten.
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Lösung 1: Du bist Luise Zietz. Die Sozialdemokratin lebte von 1865 bis 1922. Sie war eine begabte Rednerin, die sich für die Rechte von Arbeitern und Frauen einsetzte. Sie forderte das allgemeine und gleiche Wahlrecht für alle Geschlechter und stieß damit zuerst sogar bei ihrer eigenen Partei, der SPD, auf Widerstand. 1908 wurde sie als erste Frau Mitglied des SPD-Parteivorstandes und war dort zuständig für Frauenarbeit. Als eine von 37 Frauen wurde Luise Zietz 1919 dann in die Nationalversammlung gewählt. Dort setzte sie sich für das Recht auf Arbeit für verheiratete Frauen ein.
Lösung 2: Du bist Helene Bonfort. Die Hamburger Lehrerin lebte von 1854 bis 1940. Sie war Teil der sogenannten gemäßigten bürgerlichen Frauenbewegung. Ihrer Ansicht nach sollten Frauen zwar wählen dürfen, aber erst nachdem sie bewiesen hatten, dass sie einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben. Frauen und Männer sah sie als unterschiedlich, aber gleichwertig an. Jedes Geschlecht sollte eigene Bereiche in der Gesellschaft einnehmen – die Frauen die Kultur und Werte, die Männer den Staat. Heute erscheinen diese Ansichten rückständig. Anfang des 20. Jahrhunderts waren sie jedoch eine fundamental neue Art, die Gesellschaft zu denken.
Lösung 3: Du bist Lida Gustava Heymann. Die wohlhabende Hamburgerin lebte von 1868 bis 1943. Gemeinsam mit anderen Frauenrechtlerinnen gründete sie 1902 den Deutschen Verein für Frauenstimmrecht. Sie war Teil der sogenannten radikalen bürgerlichen Frauenbewegung und forderte die volle staatsbürgerliche Gleichstellung der Frau. Sie war überzeugt, dass die politische Teilhabe von Frauen zu weniger Krieg führen würde und organisierte den ersten internationalen Friedenskongress, der 1915 in den Niederlanden stattfand. Für ihre pazifistischen Bemühungen wurde sie 1917 aus Bayern ausgewiesen.