Vom erweiterten Pfandgesetz bis zum neuen Bahnhof: Das neue Jahr hat begonnen und es gibt einige Veränderung in der Hansestadt. Aber nicht alle Regelungen treten sofort in Kraft.
Im neuen Jahr erwarten uns nicht nur spannende Kulturveranstaltungen: Auch im Hamburger Stadtbild und bei den Verbraucher:innenthemen soll sich einiges ändern – das geht aus verschiedenen Medienberichten hervor. FINK.HAMBURG hat die wichtigsten Neuerungen für 2022 zusammengefasst.
Gute Nachrichten für Bahnfahrer:innen
Nach über einem Jahr wird die Sperrung der U-Bahn-Linie U3 zwischen Hauptbahnhof und Baumwall im März 2022 wieder aufgehoben. Zum Ende des Jahres soll es darüber hinaus einen neuen Bahnhof geben: Die Eröffnung des S-Bahnhofes Ottensen ist laut der Deutschen Bahn für Dezember 2022 geplant.
Außerdem gehört der Landkreis Steinburg in Schleswig-Holstein seit dem 1. Januar 2022 zum Hamburger Tarifverbund. Wer eine Fahrkarte für den HVV-Gesamtbereich hat, profititiert besonders von der neuen Regelung.
Masken im Verbandskasten
Du bist lieber mit dem Auto unterwegs? Dann musst du dich bald auf eine Neuerung einstellen: Im Laufe des Jahres soll es verpflichtend werden, im Verbandskasten zwei medizinische Masken mitzuführen. Das genaue Datum ist noch nicht bekannt.
Die neue Regelung gilt übrigens auch für die Car-Sharing-Anbieter: “Wir bereiten uns aktuell auf mögliche Maßnahmen vor”, schreibt Hannes Schumann, Pressesprecher von Share Now, gegenüber FINK.HAMBURG.
Mehr Nachhaltigkeit in den Supermärkten
Der Jutebeutel ist bereits seit längerem ein beliebtes Accessoir vieler Hamburger:innen. Nun werden wir das Stoffteil wahrscheinlich noch häufiger sehen: Seit dem 1. Januar darf der Handel in Deutschland keine gewöhnlichen Plastiktüten mehr ausgeben. Bislang waren diese an vielen (Supermarkt-) Kassen noch Standard.
Aber nicht nur hier tut sich was bei der Nachhaltigkeit: Auch das Pfandsystem wird ausgeweitet. Für Getränkedosen und Einwegflaschen aus Kunststoff werden seit Beginn diesen Jahres 25 Cent Pfand erhoben. Allerdings haben Supermärkte und Co. noch bis zum 1. Juli 2022 Zeit, Restbestände ohne Pfand zu verkaufen. “Wir haben die technischen Voraussetzungen bereits im Laufe des Jahres 2021 geschaffen”, schreibt Max Jendrik Sachau von Edeka Nord gegenüber FINK.HAMBURG. Probleme bei der technologischen Umsetzung erwarte er nicht.
Gleichzeitig soll es ab dem 1. Juli in allen größeren Supermärkten möglich sein, alte Elektrogeräte im Laden abzugeben. Handelt es sich um kleine Produkte wie ein Handy oder einen Rasierer, kannst du dein Gerät abgeben, ohne ein neues im Markt zu erwerben. Bei größeren Altgeräten muss ein entsprechender neuer Artikel gekauft werden. FINK.HAMBURG hat nachgefragt: Aktuell kannst du in den Hamburger Supermärkten deine Elektrogeräte noch nicht abgeben – die Händler:innen lassen sich bis Juli Zeit.
Höhere Portokosten
Eine Postkarte mit schönem Elbmotiv an die Liebsten versenden? Das wird jetzt teurer. Der Preis für die Briefmarken auf den postalischen Grüßen ist zum 1. Januar 2022 auf 70 Cent pro Karte gestiegen. Ein Standardbrief kostet nun 85 Cent – fünf Cent mehr als noch vergangenes Jahr.
Finanzielle Unterstützung für E-Mobilität
Wenn du dich beim Autokauf für ein E-Fahrzeug entscheidest, bezuschusst der Staat deinen Kauf. Diese Prämie wird es voraussichtlich noch bis Ende 2022 geben – ein Jahr länger als ursprünglich geplant.
Auch Hamburg unterstützt die Elektromobilität: Aus einer Pressemitteilung geht hervor, dass die Stadt mit Beginn des neuen Jahres unter anderem die Wassersport- und Umweltschutzvereine an der Alster unterstützen wolle, ihre Fahrzeuge frühzeitig auf E-Betrieb umzustellen.
“Wir wollen, dass es künftig noch leiser und umweltfreundlicher auf der Alster zugeht,” sagt Umweltsenator Jens Kerstan. Bis 2030 sollen keine Boote und Schiffe mit Verbrennungsmotor mehr dort unterwegs sein, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Keine bunten Tattoos mehr
2022 wird schwarz-grau: Seit dem 5. Januar 2022 verbietet eine neue EU-Verordnung quasi alle bunten Tattoo-Farben. Bestimmte Konservierungs- und Bindemitteln könnten allergische Reaktionen auslösen oder wohlmöglich sogar gesundheitliche Schäden wie genetische Mutationen und Krebs verursachen.
Was die Hamburger Tätowiererin Kathrin „Triene“ Ehrenbogen von dem Verbot hält und was die neue EU-Verordung für sie ganz persönlich bedeutet, hat sie FINK.HAMBURG-Redakteur Simon Uhl im Interview erzählt.
Die neuen Hamburger Energiewerke
Seit dem 1. Januar 2022 agieren außerdem die städtischen Energieversorger Hamburg Energie GmbH und Wärme Hamburg GmbH zusammen unter einem Dach als neue Hamburger Energiewerke. Das neue Unternehmen soll Kompetenzen bündeln und mit einer breiteren ökologischen Produktpalette und abgestimmten Angeboten künftig erfolgreicher die Energie- und Wärmewende Hamburgs mitgestalten, so heißt es in einer Pressemitteilung. Für Verbraucher:innen bedeutet das: Strom, Erdgas und Fernwärme aus einer Hand – hoffentlich unkompliziert und zuverlässig.