Am internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen wird deutlich: Frauen werden in ganz Deutschland immer häufiger Opfer von Gewalt. Auch in Hamburg sind die Zahlen alarmierend.
Zum internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen hat die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Dr. Franziska Giffey (SPD) – am Montag die Kriminalstatistik zu Partnerschaftsgewalt für 2018 vorgestellt. Darin werden die Taten erfasst, die von einem Partner beziehungsweise Ex-Partner ausgeübt wurden.
Die Zahlen des Bundeskriminalamtes sind alarmierend: Laut Statistik versucht jeden Tag ein Mann seine (Ex-)Partnerin zu töten, jeden dritten Tag gelingt es.
28 Frauen 2018 in Hamburg getötet
Die Zahlen für Hamburg sind in der Kriminalstatistik des Landeskriminalamtes zu finden. Dort sind die Straftatbestände und die Opferzahlen nach Geschlechtern aufgeschlüsselt: Allerdings fehlen dort zum Teil die Angaben zu den Verhältnissen zwischen Täter*innen und Opfern.
Die polizeiliche Kriminalstatistik des Landeskriminalamt für 2018 zeigt trotzdem: Auch in Hamburg sind die Zahlen der Gewalttaten gegen Frauen beängstigend. Im vergangenen Jahr wurden 8.166 Körperverletzungen gegen Frauen bei der Polizei Hamburg registriert. Wie der NDR berichtet, geht die Polizei von einer erheblich größeren Dunkelziffer aus.
2018 wurden in Hamburg durch Gewalttaten 28 Frauen getötet: 18 durch Partner*innen und weitere sieben der Opfer waren zumindest mit den Täter*innen bekannt. Die Hälfte der Opfer waren zwischen 21 und 59 Jahren alt.
Weiterhin wurden laut Statistik 1.390 Frauen Opfer von sexueller Gewalt. Dazu zählen die Straftatbestände Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen, Übergriffe und Belästigungen.
Bei 200 Fällen wurde eine besondere Schwere der Tat festgestellt. Ein Drittel der Opfer waren unter 21. Jahre alt. In über 30 Prozent der Fälle war ein Familienmitglied für die Tat verantwortlich, weitere 43,4 Prozent kannten ihre Täter.
Bereich Sexarbeit: Opfer ausschließlich Frauen
Bei weiteren Straftatbeständen von nicht sexueller Gewalt sind die Opferzahlen zwischen den Geschlechtern in Hamburg ausgeglichen. Bei Bedrohungen, Stalking, Freiheitsberaubung und Nötigungen wurden bei der Hamburger Polizei 5.672 Fälle registriert. Insgesamt 2.744, also 49 Prozent der Opfer, waren Frauen.
Bedenklich sind auch die Zahlen im Bereich der sexualisierten Zwangsarbeit: Von den zehn registrierten Fällen von Zuhälterei und den zwölf Fällen von Zwangsprostitution in Hamburg sind alle Opfer weiblich.
joz
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