Im Newsroom tickt die Zeit anders
Irgendwo zwischen „Was?! Wir haben doch gerade erst angefangen!“ und „Wir kennen uns erst ein Jahr?“ – so lässt sich die Gefühlslage nach zwei Semestern FINK.HAMBURG ganz gut zusammenfassen. Irgendwie tickt im Newsroom die Zeit anders. Und im Homeoffice erst recht (autsch).
Klar, Corona hat unsere Traumvorstellung von zwölf Monaten Newsroom ordentlich durchkreuzt. Ich glaube, bei der Frage „Könnt ihr meinen Bildschirm sehen?“ kriegen wir alle noch für mindestens drei Jahre kollektiv Gänsehaut. Nennt sich dann zoom-PTSD, oder so.
Und doch, wenn ich zurückschaue, dann bin ich – kitschig wie sich das für Abschiedsworte nun mal gehört – vor allem eines: stolz auf diese Truppe. Auf das, was wir trotz Widrigkeiten auf die Beine gestellt haben. Ich denke da vor allem an unsere Lagewoche „Jüdisches Leben in Hamburg“, an grenzlegale Parktreffen und an Beiträge, die an drei Küchentischen gleichzeitig entstanden sind. Digitale Kommunikation? Können wir. Und das zeigen wir jetzt in der Praxis!
Den FINK.HAMBURG überlassen wir unseren Nachfolger:innen. Um es in Peter Altmaiers Worten zu sagen: „Danke für Support & sorry für Fehler. Macht’s gut & besser! Thx!“
Elena Bock
Just Connected
An meinem ersten FINK.HAMBURG-Tag blickte ich in zwei Dutzend Zoom-Kacheln mit fremden und in etwa gleich verunsicherten Gesichtern wie meinem eigenen. Heute sehe ich in diesen Gesichtern vertraute Personen, angehende Kommunikationsexpert:innen und viele neue Freund:innen. Das beschreibt für mich die Reise, die man in diesen zwei FINK.HAMBURG-Semestern durchläuft.
Im Newsroom lernte ich nicht nur, wie man journalistische Texte schreibt, Videos dreht oder einen Podcast aufnimmt. Ich lernte auch über Themen zu diskutieren, Kompromisse einzugehen, nachzugeben und im Team zu arbeiten. Meine Hoffnung ist es, dass Journalist:innen auch in Zukunft medienübergreifender arbeiten und gemeinsam konkrete Themen in den Fokus stellen. Die Zeit des selbstgefälligen Alpha-Journalisten ist vorbei.
Felix Werner
Ein Jahr wie eine Schachtel Pralinen
Nach knapp fünf Jahren im Beruf soll es nun doch noch mal ein Studium sein? Ja! Aus dem Bereich der PR und Unternehmenskommunikation kommend, hat es mich gereizt, die andere Seite – den Journalismus – kennenzulernen. Und mein Wissen über digitale Medien zu vertiefen.
Warum das Jahr wie eine Schachtel Pralinen war? Ich habe einiges dazu gelernt. Zum Beispiel über SEO-optimierte Texte, Datenjournalismus, die Video-, Audio- und Grafik-Programme, zum Thema Hörfunk und zu den verschiedenen journalistischen Formaten.
Das Schöne an dem Studiengang ist, dass man wirklich Zeit hat, sich auszuprobieren, verschiedene Formate zu testen und eigene Ideen umzusetzen. Dabei lernt man auch, geduldig zu sein oder schnell neu zu planen. Zum Beispiel wenn ein Interview abgesagt wird, Corona bei geplanten Drehs dazwischenkommt oder ein Artikel on hold steht.
Ich habe die Perspektive des Journalismus kennen und schätzen gelernt. Nun stehe ich zwischen den Stühlen? Beiden „Seiten“: Unternehmenskommunikation oder? und Journalismus. Vielleicht verschaffen mir die bevorstehenden Projekte Klarheit, in welche Richtung ich nach dem Master gehen möchte.
Journalismus und Unternehmenskommunikation – beides zeichnet diesen Studiengang aus. Und auch die Redakteur:innen von FINK.HAMBURG. Was auch die letzte Frage beantwortet: Wie viele Pralinen gab es denn? Es waren 24 Stück an der Zahl! Alle anders, individuell, mit verschiedenen Inhalten und Toppings ausgestattet. Es hat mich sehr gefreut, von jeder/m Einzelnen etwas dazulernen zu haben. Egal ob offline und „in Echt“ im Newsroom oder online mithilfe der Programme Zoom, Miro, Kahoot und Spark. Ich bin sehr froh, ein Teil dieser „Pralinenschachtel“ gewesen sein zu dürfen.
Marieke Weller
The next level oder eine Schippe drauf
Seit Langem steht der Berufswunsch Journalismus für mich fest. Nach meinem Bachelor und ein paar Praktika konnte ich dafür bei FINK.HAMBURG noch mal eine berühmte „Schippe drauf packen“.
Insbesondere der Austausch mit meinen Kommiliton:innen und die Vorträge vieler Gastdozierender hat mir dabei geholfen, ein reiferes Verständnis für das Berufsfeld zu entwickeln. Dabei schätze ich vor allem die Zusammensetzung des Studiengangs, 24 verschiedene Biografien und Erfahrungen werkelten gemeinsam am FINK.HAMBURG herum. Von Designprofis und Organisationstalenten bis zu Politikexpert:innen und Videokünstler:innen war für jede Herausforderung jemand da.
Und auch erfahrende Medienmacher:innen haben sich die Zeit genommen und in schöner Regelmäßigkeit bei uns im (virtuellen) Newsroom vorbeigeschaut. Einblicke, die man in dieser Form nicht noch einmal bekommt.
Hier habe ich mich mit meinem Anspruch an das Studium aufgehoben gefühlt und bin mir sicher, dass wir auch in Zukunft noch von diesem Netzwerk profitieren können.
Benedikt Scherm
Von Nachtschichten und Tagträumen
Ein Jahr FINK.HAMBURG geht für Diko 23 zu Ende. Obwohl mir der Zeitpunkt des Abschieds vom – meist virtuellen – Newsroom lange bekannt war, kommt er doch unerwartet. Das lag vor allem daran, dass die vergangenen beiden Semester gefüllt waren mit Erfahrungen, Eindrücken und Projekten. Mit tollen Übungen, Workshops und spannenden Gesprächsgästen.
Dabei war der Start gar nicht so einfach. Zu Beginn sah ich über Zoom in 23 fremde Gesichter und als wir den FINK.HAMBURG zweieinhalb Monate später vom Vorgängerjahrgang übernahmen, mussten sich alle erstmal an die Zusammenarbeit über Zoom, Trello, JustSocial und Miro gewöhnen. Es dauerte nicht lang, da erwischte ich mich bereits beim Tagträumen darüber, wie angenehm es wäre, im richtigen Newsroom zu sitzen.
Was folgte, waren nicht nur Artikel, Beiträge und Projekte (manche waren dafür sogar bereit, Nachtschichten einzulegen, heisst es), sondern ein besonderes Gemeinschaftsgefühl. Trotz der heterogenen Gruppe mit unterschiedlichen Charakteren und Expertisen entstand ein eingeschworener Haufen. Good job Lea, Lena, Lisa und Christian! Diese Gruppe hat funktioniert.
Ich bin froh ein Teil davon gewesen zu sein. Tschüss FINK.HAMBURG!
Jan-Eric Kroeger