Tina (38), Kaufmännische Angestellte, lebt in Hamburg
Ich bin gegen den G20-Gipfel und möchte meine Meinung dazu offen zeigen, dabei aber friedlich bleiben. Es stört mich am meisten, dass gerade die Staatsoberhäupter, die nicht für Demokratie stehen, hier in Hamburg willkommen geheißen werden. Vor allem Erdogan, der hier seine Propaganda betreiben möchte. Außerdem habe ich ein massives Problem mit den Einschränkungen, die ich als Hamburgerin erlebe. Das habe ich mir nicht ausgesucht. Das betrifft den blockierten Weg zum Supermarkt genauso, wie die Tatsache, dass ich durch die Sicherheitszone nicht zur Arbeit komme und deshalb Home Office machen muss.
Der Gipfel soll mehr sein als ein freundliches Händeschütteln. Mein Wunsch wäre, dass problematische Staatsformen offen von demokratischen Ländern kritisiert werden. Zum anderen wünsche ich mir, dass im Dialog über die Dritte Welt und die Flüchtlingspolitik auf die Würde der Menschen gepocht und der Ist-Zustand nicht einfach so hingenommen wird. In Sachen Klimaschutz hätte ich bis vor vier Monaten noch mit positiven Ergebnissen gerechnet. Nach dem massiven Rückschritt durch Trump glaube ich leider nicht mehr daran, dass sich etwas verändert.
In der Serie “Humans of G20” zeigt FINK.HAMBURG Menschen rund um den G20-Gipfel.