Der Chef der Sonderkommission “Schwarzer Block”, Jan Hieber, räumt im G20-Ausschuss Fehler der Polizei ein. Im Einzelnen geht es um Schikanen der G20-Gegner durch Beamte in der Gefangenensammelstelle “Gesa”.

Jan Hieber, Chef der Soko “Schwarzer Block”, räumt vor dem G20-Ausschuss im Rathaus Fehlverhalten von Polizeibeamten ein. Das berichtet die “Mopo”. “66 Prozent der Durchsuchungen erfolgten bei vollständiger Entkleidung. Das ist nur schwer zu erklären und im Einzelfall überhaupt nicht zu rechtfertigen.” Die Schikanen ereigneten sich in der Gefangenensammelstelle “Gesa” während des Gipfels in Hamburg im Juli letzten Jahres.

Abläufe dauerten viel zu lange

Auch bemängelt der Soko-Chef die unzureichende Dokumentation in der “Gesa”. Da die elektronische Erfassung der Gefangenen nicht funktioniert habe, bekamen die Betroffenen Laufzettel. Das habe dazu geführt, dass die Abläufe viel zu lange gedauert hätten. Im Schnitt erfolgte die Überführung der Gefangenen aus der “Gesa” in die Justizvollzugsanstalt nach 25 Stunden und 18 Minuten. Bis Festgesetzte aus dem Gewahrsam entlassen wurden, dauerte es durchschnittlich 13 Stunden.

Hieber zeigt sich außerdem überrascht über den Umgang seiner Kollegen mit den Matratzen in der “Gesa”. Diese seien zuvor mit großem Aufwand beschafft worden. Trotzdem seien sie den Gefangenen nicht zur Benutzung angeboten worden. “Das ist unerklärlich.” Gerade weil die Personen im Mittel fast einen ganzen Tag festgehalten worden seien, hätten die Matratzen ihnen eigentlich angeboten werden müssen.

Soko-Chef zieht Konsequenzen

Hieber zieht Konsequenzen aus den schlecht funktionierenden Abläufen während des Gipfels: Alle Hamburger Polizeireviere seien mittlerweile mit Matratzen ausgestattet worden, welche in Zukunft auch genutzt werden sollen. Zudem werde die Software zur elektronischen Erfassung von Gefangenen überarbeitet.

bug