Die Elbvertiefung soll noch teurer werden
Sonnenaufgang an der Elbe. Foto: Harriet Dohmeyer

Die Kosten für die Elbvertiefung steigen weiter. Grund dafür ist hauptsächlich der Naturschutz. Wie teuer die Fahrrinnenvertiefung letztendlich sein wird, steht noch nicht fest.

Eine Anfrage des FDP-Fraktionsvorsitzenden Michael Kruse an den Hamburger Senat hat ergeben, dass die Kosten für die Fahrrinnenvertiefung der Elbe weiter steigen werden. Genaue Zahlen werden nicht genannt, da diese laut der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation erst bei Beginn der Bauarbeiten feststehen.

Grund für die steigenden Kosten ist hauptsächlich die nötigen Ausgleichszahlung für den Naturschutz. Der Schierlings-Wasserfenchel, der nur noch in der Tide-Elbe existiert, spielt dabei eine besondere Rolle (Hier gibt es einen ausführlichen Artikel von uns über den Streit um den Elbfenchel).

Auch das Planungsverfahren zieht sich in die Länge. Dies sei jedoch notwendig, da ein Bauvorhaben in dieser Größenordnung europaweit ausgeschrieben werden muss, erklärte die Pressesprecherin der Behörde auf Nachfrage von FINK.HAMBURG. Die Tageszeitung „Die Welt“ berichtet außerdem, dass sich die Kosten durch allgemein gestiegene Preise für Dienstleistungen und Materialien erhöhen. Die Elbvertiefung soll gemeinsam von Bund und Ländern finanziert werden, was den Prozess ebenfalls verlängert. Außerdem müssen die noch ausstehenden Verhandlungen am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig abgewartet werden. Dort klagen sechs Privatpersonen, Wasser- und Bodenverbände, ein Campingplatzbetreiber und Umweltschützer. Letztere kritisieren neben möglichen ökologischen Schäden schon seit 2014 die zu hohen Kosten für das Projekt. Damals erklärte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos), dass für die Elbvertiefung eine „Größenordnung von 250 bis 300 Millionen Euro im Haushaltsentwurf 2015/2016 verankert“ sei.

Befürworter der Elbvertiefung hoffen, dass der Hamburger Hafen durch die Fahrrinnenvertiefung von größeren Frachtschiffen angefahren wird. Somit soll die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Hamburg gesichert werden.

lus