Bei der Langen Nacht der Konsulate geht es in der Vertretung Argentiniens stilvoll zu – mit Rotwein und Werken einer argentinischen Künstlerin, Reiseempfehlungen der Landsfrau inklusive.
Vier Stockwerke sind es bis ins Generalkonsulat von Argentinien. So anstrengend die Treppen, so entspannt ist die Stimmung am Ziel. Von Argentinien hatte man laute Musik erwartet, südamerikanisches Temperament und bunt gemusterte Blusen. Stattdessen klingt ein langsamer Tango aus den Lautsprechern und kreiert den passenden Soundtrack für die gezeigte Kunst. Die Werke sind Farbklekse in durchgehend weiß gestrichenen Räumen – wie der typische White Cube einer Galerie.
Gestickte Fische
Die Künstlerin heißt Graciela Soria. Sie ist in Santiago del Estero geboren und trägt überdimensional großen Schmuck mit bunten Glasperlen an ihren Händen und um den Hals. Soria ist Grafikerin und Bildhauerin. Sie stellt in Argentinien und Deutschland aus aber auch in Indonesien und Kenia. Ihre Arbeiten bestehen aus Collagen mit bestickten Stoffen, die sie nach einer Upcycling-Methode herstellt. “Einige der Bilder habe ich extra für Hamburg angefertigt”, sagt sie. Darunter ein gestickter Karpfen mit Blumenmuster.
Argentinien im Schnelldurchlauf
Was man in Argentinien unbedingt sehen sollte? Wenn es nach Graciela Soria geht, die gigantischen Iguazu Wasserfälle und das Hippie-Leben im Südwesten des Landes. Die beste Pizza gäbe es in Buenos Aires. Diese sei allerdings von italienischen Einwanderern im Zweiten Weltkrieg mitgebracht worden. „Argentinien ist eine Mischung aus vielen Ländern. Die Vielfalt macht es kulturell reich“, sagt die Künstlerin. Den Wein, der draußen auf der Dachterrasse ausgeschenkt wird, sollen wir unbedingt probieren. „Der ist sehr beliebt“, sagt Graciela Soria und lacht.
Die Lust auf Südamerika ist nach dieser Begegnung enorm gestiegen. Also: Einmal nach Argentinien, bitte.
Nach Frankreich zu Wein, Baguette und Kunstperformance?
Oder nach Tadschikistan zu Handwerkskunst und warmen Tee?